Aldaran lebte glücklich zusammen mit seinem Bruder in seiner Familie, seit bald 13 Jahren. Doch plötzlich, Ende letzten Jahres, änderte sich alles. Sein Bruder bekam schlimme Anfälle/Krämpfe, die nicht aufzuhalten waren… bis die schreckliche Diagnose kam und er erlöst werden musste. Es waren furchtbare Tage voller Angst, Stress und Verzweiflung, die hinter Aldaran und seinen Menschen lagen.

Zwei Stunden wachte Aldaran neben dem toten Körper seines geliebten Bruders und war nicht mehr derselbe. Er zog sich seitdem zurück, stand wie neben sich, wollte nicht mehr essen… als ich um Hilfe gebeten wurde. Ja, auch Tiere trauern… genauso, wie wir… und am liebsten wäre er seinem Bruder gefolgt, so wie immer und auf allen Spaziergängen ihres Lebens…

Ich habe mit Aldaran gesprochen und auch heilende Prozesse für ihn gemacht und ich freue mich so sehr über diese Rückmeldung, dass es ihm besser geht, dass er wieder am Leben teilnimmt, um gemeinsam Stück für Stück das Erlebte, die Trauer zu verarbeiten und vor allem die Angst wegzuschieben und jeden Moment als Geschenk zu sehen, so, wie es sich die verstorbenen Seelen wünschen…

„Liebe Sylvia,

vielen lieben Dank für Dein Gespräch mit Aldaran.

Ich habe alles immer und immer wieder gelesen und auch viele Tränen geweint, aber auch darin die Bestätigung zu meinen Gefühlen gefunden.

Erleichtert bin ich darüber, dass er nicht uns die Schuld an Aramis Tod gibt. Zeitweilig hatte ich das Gefühl, er mache uns verantwortlich, als hätten wir ihm seinen Bruder weggenommen.

Ja ich habe gespürt, dass er mit Aramis gehen wollte und auch jetzt auf all unseren Spazierwegen nach ihm und nach seinen Spuren sucht. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ganz langsam ein Stück Lebenswille zu ihm zurück kommt.

Er zeigt wieder, wenn auch verhalten, Interesse an Hündinnen und seine Bewegungen werden wieder etwas lockerer und er schaut sich nach mir um, ob ich auch folge. Mindestens jeden 2. Tag frisst er und fordert auch wieder seine Leckerlies. Ich hoffe, dass die Zeit uns allen weiterhilft….

Gestern hat er mir ganz tief in die Augen geschaut und ich habe ihm gesagt, dass ich weiß, wie er fühlt und wenn er wirklich gehen will, dass ich das verstehe, mich aber sehr freuen würde, wenn er noch eine ganze Weile bei uns bleibt, weil wir ihn sehr lieben.

Oft wache ich nachts auf mit dem Gefühl, dass er gegangen ist, traue mich aber nicht, nach zu sehen und liege wach, bis ich ein Geräusch von ihm höre….

Ich würde mich gerne zu ihm auf seine Decke legen und ihn in den Arm nehmen, aber leider hat er so viel Nähe noch nie ertragen. Wenn er möchte, kommt er auf die Couch und holt sich seine Streicheleinheiten ab und geht wieder auf eine seiner Schlafplätze.

Liebe Sylvia, ich sende Dir eine liebe Umarmung

Petra

P.S. Danke für Deine Zeilen! Ja ich schiebe meine Angst weg. Funktioniert nicht immer, aber immer öfter und immer besser! Gerne darfst Du meine Zeilen veröffentlichen. Alles Liebe und Gute auch für Dich und Deine Lieben!“