Diese Worte aus einem alten Song von Nena… sind so unglaublich wahr. Ja, zu lieben heißt: Mut zu haben… immer wieder. Für die einzustehen, die wir lieben… sie zu schützen, so, wie sie es für uns tun… jederzeit, ohne zu fragen. Dazusein… uns vor sie zu stellen, die Stimme zu erheben… zu kämpfen, wenn es sein muss.

Zu lieben heißt… zu führen, durch die Dunkelheit, durch jede schwere Zeit. Stark zu sein, wenn der andere schwach ist… zu trösten. Dazusein… nicht aufzugeben… auch wenn es schwierig wird. Zu lieben, auch wenn es nicht perfekt ist… so, wie wir alle nicht perfekt sind. Zu lieben… trotz aller Schwächen und Fehler.

Versuchen, zu verstehen… zu helfen… und auch in den Spiegel zu sehen. Bereit zu sein, uns selbst zu sehen… zu verändern, zu wachsen… zusammen zu gehen. Ja, Liebe wird aus Mut gemacht… Mut zu haben, unsere Herzen zu verschenken – voll und ganz – alles zu geben… wohl wissend, sie können nicht ewig leben…

Mut zu haben, auch wenn das Herz zerbricht… am Ende des Weges, wenn das Licht erlischt. Liebe wird aus Mut gemacht… Vielleicht können wir es dann erst richtig verstehen, wenn wir am Ende des gemeinsamen Weges stehen. Wenn es heißt… unter Tränen stark zu sein, um sie zu tragen… so, wie sie uns getragen haben, ein Leben lang.

Wenn es heißt, loszulassen… die, die wir doch so sehr lieben… und zu vertrauen, um zu heilen, irgendwann… und Mut zu haben, uns neu zu verlieben.

(Sylvia Raßloff)

Du hast mich durch die Nacht geführt…

Das hat mir mal eine Schülerin meiner Tierkommunikations-Seminare geschrieben, nachdem ich ihr bei der Suche nach einem entlaufenen Hund geholfen habe… und es ist auch die passende Überschrift für die Geschichte zur Suche nach Cupido… Zwei Tage, zwei Nächte… Hoffen und Bangen, Verzweiflung und Angst…

„Cupi und Kotta sind weg… schon seit ein paar Stunden…“ war die erste verzweifelte Nachricht, die ich erhielt… „Wie?“ „Mit Schleppleine beim Gassi… Cupi hat die Schleppleine dran… Ein Hase sprang in der Nähe auf…“ und ja, es ist genau dieser Moment, vor dem wir uns alle fürchten… „Wir sind mit dem Auto hierher gefahren zum ausgedehnten Spaziergang mit dem ganzen Rudel… und plötzlich…“ „O.K. Bleibt dort! Sie kommen bestimmt wieder!!!“ schrieb ich beruhigend… denn ich spürte bereits die Angst… Es waren bereits Stunden… ZU VIELE Stunden… Warten, Herumlaufen, Suchen… Nichts… O.K. Erst mal organisieren… Die Zeit drängt… Es wird bald dunkel… „Hast du jemanden, der dir hilft?“… „Nein… Ja… später… Eine Freundin…“ kommt es völlig durcheinander… „Wir müssen das Wohnmobil holen… Wenn es sein muss, die Nacht hier verbringen…“ Alles ist nass… Es tobt ein Sturm… Regen peitscht… die Wiesen unter Wasser… Ich höre ihre Tränen… „Ich weiß nicht mehr weiter… Wir sind völlig durchnässt… Meine Brille ist nass… Ich seh nichts…“ kommt es kurzatmig als Nachricht bei mir an… Ich kann es fühlen, ja… Mein Herz klopft bis zum Hals… Es schnürt mir die Kehle zu… „Wo seid Ihr…?“ „Kottaaaa, Cuuuupi…“ Ich höre, wie die Rufe immer verzweifelter werden… im Wind verhallen, erstickt im Sturm. Die Bäume biegen sich, der Himmel grau… immer dunkler werdend.

„Noch ist nichts verloren… Sie kommen bestimmt zurück…“ versuche ich mich und Ebby zu beruhigen. Erste Bilder kommen an… blitzen auf, sind wieder weg… wie in einer rasenden Zugfahrt… Die Landschaft rauscht vorbei… Boden, Gras, Büsche, Sturm, Regen… aus den Augen derer, die ich suche… nicht klar, nicht greifbar… Konzentrier dich! Plötzlich ein Stopp… Irgendetwas hat seinen Kopf herumgerissen… wie ein Schlag von der Seite, aber da war nichts… Die Leine!… Sie ist hängengeblieben im Laufen! Es muss die Leine sein, die am Halsband hängt. Hoffentlich… Wo? „Wo bist du Cupi? Wo seid Ihr?“ Ich habe Gänsehaut… mir ist plötzlich kalt, obwohl ich hier im Warmen sitze. Kurzatmig, Herzklopfen. „Was machen wir nur? Was ist, wenn was passiert ist? Cupi, wo bist du?“ Dann die ersten klaren Bilder… Gefühle… Cupi geht vor. Zurück. Zieht. Hektisch. Verzweifelt. Wird festgehalten… Cupi hängt fest. Kotta? Ich sehe sie nicht. Aus seinen Augen… „O.K. Was siehst du?“ Er ist in einem Gestrüpp, über ihm hängen Zweige, ganz tief herunter und biegen sich im Wind… Es ist laut… Regen… Beängstigend… Hinter ihm geht es leicht hoch, aber das sehe ich nicht. Nur das, wo er hinschaut… Wiese/Feld… ein Graben vor ihm… In der Entfernung eine kleine Straße… Das sehe ich nur, weil da ein Auto fährt, von rechts nach links. Es ist weiß/hell. Dort sind wieder ein paar Bäume, Büsche entlang der Straße… des Feldes, genau kann ich es nicht sehen. Mist! Ist der Zug in der Nähe? Ich weiß es nicht. Höre nichts? Irgendetwas Markantes? Irgendetwas, woran man festmachen kann, WO er ist? Ist es weit? Ist es nah? Wie weit sind sie gelaufen? Ich gebe alles genauestens an Ebby weiter, jedes Detail und ich bin froh, dass meine Freundin aus der Schweiz, die bei mir die Tierkommunikation erlernt, zur Unterstützung dabei ist. Sie hat genau das auch gesehen aus seinen Augen und zeichnet eine Skizze für Ebby, was oft eine große Hilfe für die Suchenden sein kann, um den Ort zu beschreiben.

Sie suchen und suchen, inzwischen sind Gott sei Dank noch Helfer vor Ort. Mit trockenen, warmen Klamotten… „Hier könnte es sein. Nein. Weiter.“ Immer weiter… „Nichts…“ Ebby schickt Fotos von der Umgebung, wo sie suchen… immer wieder… Felder, Wiesen, Bäume, Büsche, Gräben… Das Gebiet ist so weitläufig und langsam wird mir klar… Das kann überall sein… Wir haben keinen konkreten Anhaltspunkt! „Cupi? Wie geht’s dir? Bist du noch dort? Du musst die Leine durchbeißen!!!“ Ich zeige ihm, visualisiere immer wieder, wie er mit den Zähnen entschlossen an der Leine nagt! „Ja, SO! SO! Mach weiter!“ Ich fühle mich hinein… Ist er verletzt?… Spüre nur Kälte und Herzklopfen, mehr nicht… Wo ist Kotta? Fällt es mir plötzlich siedendheiß ein… Er hat mir Kotta nicht gezeigt… Kotta??? Dann sehe ich sie… aus den Augen von Cupido?… wie sie aufgeregt hin und her läuft. Panisch. Weiß nicht, was tun? Immer wieder läuft sie viele Meter vor, dreht sich herum, fordert Cupi auf, doch mitzukommen… wieder zurück… Verzweiflung… Panik in ihren Augen… Sie muss eine Entscheidung treffen… Inzwischen ist es stockdunkel. Sie brechen die Suche ab. „Es hat keinen Zweck mehr.“ Das Wohnmobil steht allein auf der Wiese… an dem Ort, an dem sie entliefen… mitten im Sturm, im Regen… eine kleine Zuflucht der Hoffnung… an Schlaf nicht zu denken, ein bisschen Wärme nur… und völlige Erschöpfung… Der Gedanke unerträglich, dass sie allein da draußen sind… in Not… und wir sie nicht finden…

Plötzlich die Nachricht… „Kotta ist da!!!!!!!!!!!! Kotta ist DA!!!!!!!!!!“ Stand einfach am Wohnmobil… Einfach so… Zitternd… Völlig fertig… Die kleine Ungarin. Die so viel Schlechtes erlebt hatte… so voller Angst war, früher… SIE hat zum Wohnmobil zurückgefunden. Die tapfere Maus! Völlig durchnässt. Erst mal abtrocknen… aufwärmen… bis sie nicht mehr zittert, sich etwas erholt hat… „Wir gehen nochmal los… Vielleicht kann sie uns zeigen, wo Cupi ist, uns hinführen…“ Nichts… Kotta lief an lockerer Leine durch die Dunkelheit, Ebby ließ sich führen… doch irgendwann brach sie ab… Nein… Einfach zu viel für sie… „Morgen ist ein neuer Tag.“ Es ist zu spät schon. Als ich im Bett liege, kann auch ich nicht schlafen und ich bitte meinen Engel, nach ihm zu schauen, über ihn zu wachen und ihre schützenden Flügel über ihn auszubreiten… und dann sehe ich ihn… Cupi liegt da, mein Engel neben ihm. Sie lockert und entwirrt ganz vorsichtig die Leine, die sich um seinen Körper gewickelt hatte… Cupi liegt ganz ruhig da, ganz flach auf der Seite… und das Letzte, was ich sehe, bevor ich einschlafe ist… Er hebt seinen Kopf und schaut zu mir… mit seinen wunderschönen Augen… ganz tief in meine… Sie sind voller Traurigkeit… „Es tut mir leid… Ich wollte das nicht…“ steht in ihnen geschrieben und mir schnürt es die Kehle zu… „Was heißt das? Muss er sterben?“… Mein Engel ist bei ihm, sie wird ihm helfen… ich habe sie gerufen… um Hilfe gebeten… gebetet… Mein Engel ist bei ihm… wir sind bei ihm… mein Engel ist bei ihm… Sie wird ihn wärmen… ihm helfen, diese Nacht zu überstehen…

Am nächsten Morgen ist mein erster Gedanke beim Aufwachen… bei Cupi und seinen Menschen. Es ist kälter geworden… eisige Böen fegen über das Land. „Kotta wollte nicht rausgehen… nicht mal Wissi machen… Sie war durch nichts zu bewegen, das Wohnmobil zu verlassen.“ …. (Pause) „… Nichts Neues von Cupido…“ O.K. Ich versetze mich hinein… Keine wechselnden Bilder… Kein neues Bild… Ich sehe immer noch dasselbe… „Verdammt! Lebt er noch? Was fühle ich?“ Nichts… Es fühlt sich so leer an. So still. War doch was Schlimmeres passiert, als sein Kopf herumgerissen wurde? Ist er allein da draußen gestorben? Ich habe Angst… nehme mein Pendel. „O.K. Er lebt. … Aber er kann nicht zurück…“ spreche ich zu mir selbst. Plan B! „Ebby, wir müssen Frank Weißkirchen anrufen! Sonst geht uns wichtige Zeit verloren! Am besten gleich! Auch er muss planen! Er wird unsere letzte Rettung sein. Er wird Cupi mit seinem Suchhund finden! Er ist der Beste. Er muss kommen.“ Cupi ist in Not! Kann sich nicht alleine befreien… und wir finden ihn nicht… Klar, er ist gerade im Einsatz… Später ruft er zurück und kann Ebby etwas beruhigen, etwas Hoffnung machen, aus seiner Erfahrung heraus! Es ist noch nicht alles verloren! Aber er kann nicht gleich losfahren. Klar nich! Ist ja woanders am Suchen. „Wenn Cupido bis morgen früh nicht da ist, bitte anrufen, dann fahre ich los!“ O.K. Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass Hilfe kommt.

Ich werde etwas ruhiger und muss mich auf meine anderen Fälle besinnen, auf die anderen Notfälle, die ich noch habe… denen es nicht gut geht, die warten… Mäxchen, Bella, Krümel… Also umschalten, weg von meinen Gedanken, die um Cupi kreisen… Ich muss weitermachen. Ich weiß, die Suche geht vor Ort weiter und Franzi ist bei ihnen als meine Unterstützung. Die Bilder, die von ihm kamen werden nochmals analysiert… Wo könnte es sein? Was hört er? Der Zug ist weiter weg! Von wo hat er ihn gehört? O.K. Nochmal und nochmal alles abgesucht… weiter… immer weiter. Am Nachmittag immer noch nichts Neues von Cupi. Die Kräfte, die Hoffnungen schwinden vor Ort. Und bald wird es wieder dunkel… Plötzlich sehe ich zwischendurch ein Bild… Eine Wiese… und Himmel… mehr nicht. Mehr zeigt mir Cupi nicht. „Franziska?“ Ja, sie hat ihn auch gesehen „Er läuft… aber langsam… und er humpelt hinten links etwas… Mitten auf einer Wiese.“ „Ist jemand beim Wohnmobil? Falls er zum Wohnmobil zurückkommt?“ Cupi taucht nicht auf… und auch die nächsten Stunden nicht… „Hatte er sich bewegt auf der Wiese?“ Ich fühle nochmal nach… Bin am Zweifeln… Warum hat er mir den Himmel gezeigt?“ Doch Franziska hatte ihn auch gesehen und es ist immer gut, wenn man sich gegenseitig bestätigen kann, unterstützen, bei einer mehrtägigen Suche.

Abends dann plötzlich… kommen wieder Bilder bei mir an… „Ich glaub ich spinne…“ schreibe ich… „Ich seh ein Bauernhaus… ein flaches, älteres… alleinstehend… Nebengebäude, verfallen… Wie unbewohnt.“ gebe ich weiter. Gut, Franzi hat es auch gesehen. Wir beschreiben so gut wie möglich alles, was wir sehen und die Details, die im Dunkeln zu erkennen sind… und Ebby wusste dann aufgrund dessen auch, wo in der Gegend so etwas ist… das Einzige infrage kommende. „Die Suchhelfer fahren sofort hin, machen Bilder dort…“ „Ja! Die Details stimmen…“ Auch die weiße Wanne liegt dort… „Er hat zum Haus geschaut und gezögert… dann ist er von dort aus nach rechts weitergegangen, habe ich gesehen.“ Wir schreiben hin und her und für Ebby wird es im Dunkeln schwer und die Finger sind kalt… „Tut mir leid…“ schreibt sie… aber wir wissen mit jedem Satz, was sie meint, auch wenn Buchstaben fehlen oder verdreht sind… Wir sind verbunden! Dann sehe ich wie eine Unterführung, Beton am Boden, Wasser… aus Cupis Augen und ich freu mich so… „Endlich, er bewegt sich… Die Bilder wechseln! Er zeigt mir wieder Bilder! Er bewegt sich!!!“ Jedoch keine Gefühle… Es ist, als bewegt er sich automatisch, wie paralysiert, in einem anderen Modus, wie außerhalb seines Körpers, als würde er gelenkt und ich kenne das bereits von anderen Suchen. Fieberhaft wird nun hin und her geschrieben, Informationen und jedes kleinste Detail weitergegeben und bei denen vor Ort fieberhaft überlegt, wo das sein könnte. „O.K. Sie wissen, wo das ist. Könnte eigentlich nur das sein!“ Auch hier fahren sie hin, machen Bilder… Ein Pfotenabdruck in feuchter Erde… Cupi?

Inzwischen ist es nach 11 Uhr abends und ich muss schnell noch mein Geschirr vom Abendessen wegräumen… da schießt es mir plötzlich in den Kopf „Er geht nach Hause!!!!!!!!! Er will nach Hause!!!!!“ (Na klar!) „Ebby!!!“ die inzwischen völlig am Ende ist… „Wie weit ist es von dort zu euch nach Hause???“ schreibe ich hektisch!!! „Rund 1,5 km vielleicht…“ kommt nach einer Weile zurück… „Er will nach Hause Ebby!!!!! Kam eben bei mir an! Er ist auf dem Weg nach Hause!“ Ich bin ganz aufgeregt und plötzlich ganz ruhig. Bevor ich in dieser Nacht einschlafe, hole ich mir die Karte vor mein inneres Auge und visualisiere, beleuchte den Weg nach Hause von oben… für Cupi… ganz hell leuchtend… Dann schlafe ich ein…

Und am Morgen kommt sie dann… Die wunderbarste, schönste und alles erlösende Nachricht… „Cupi steht bei Hans in der Küche! Er ist nach Hause gekommen! Völlig fertig! Aber er ist DA!!! Ohne Leine, ohne Halsband und offensichtlich ohne größere äußere Verletzungen!“ WOWWWWWWW!!! Was für ein Glück… Ich könnte die ganze Welt umarmen und tanzen und lachen und anstoßen mit all denen, die dabei waren, an ihn gedacht haben und geholfen haben! Ich danke dem Universum und meinem Engel, denn es gibt so Viele, die nie mehr heimkommen… Cupi stand der Schock in den Augen geschrieben, er hat sichtlich abgenommen… der Schreck, die Panik in allen Gliedern… Schmerzen an der Schulter, Ellenbogen und Bein, ach eigentlich tat ihm alles weh… und sicher heute noch. Er war so schwach, dass er nicht mal auf alleine auf seinen Platz auf der Couch hoch konnte… aber er hat gefressen… und kann sich nun erholen…. Seine Wunden an den Lefzen, am Zahn, die Dornen am Körper zeugen von dem, was er erlebt hat… und natürlich sein Blick… „Du tapferer Bursche, du lebst!!! Du hast es geschafft!!! Und ich bin wahnsinnig stolz auf dich!!!!!!!“

Und das war die Nachricht von Ebby danach: „Wow , ja so ist es gewesen ! Karina, die bei der Suche in der letzten Nacht geholfen hat , war gestern Abend noch bei uns. Dieses junge Mädel hat so geweint, sie ist so beeindruckt, was man mit Tierkommunikation alles erreichen kann. Die ganzen von Dir genannten Stationen haben sie gefunden und genauestens abgesucht ! Immer wieder kam von Ihr und den anderen beiden jungen Menschen: „Das ist ja völlig irre, wie kann sie das wissen!!!“ Am überzeugendsten war diese Wanne!! Die von Franziska so wie Dir beschrieben wurde und die jungen Leute dort wahrhaftig vorfanden. Diese Nacht mit so einer TK schweisst und prägt das ganze Leben !Ich bin so Dankbar dafür, dass diese jungen Leute diese Erfahrung machen durften !!! Cupi ist immer noch kaputt , hat heisse Ohren, ich glaube, er muss den Stress noch verdauen. Ansonsten hat er einen wahnsinns Hunger .“

„Eines der wichtigsten Dinge in meiner Arbeit als Tierkommunikatorin ist, mich in das Tier hineinzuversetzen, praktisch in seine Haut – sein Fell zu schlüpfen und zu spüren, wie sich das Tier fühlt, ob und wo es im Körper Probleme, Einschränkungen oder Schmerzen gibt. Diese kann ich dann ziemlich genau lokalisieren und damit vielen Tieren und Tierbesitzern helfen. (Die Techniken und auch wissenschaftliche Hintergründe zum sogenannten „Hellsehen / Hellfühlen“ gebe ich in meinen Seminaren weiter.) Meistens wenden sich die Besitzer wegen eventueller „Verhaltensprobleme“, Problemen im Umgang oder im Training an mich, um herauszufinden, was los ist.

Bei Pferden liegt die Ursache sehr häufig in Schmerzen, Blockaden und Problemen im Bewegungsapparat, in der Wirbelsäule, im Zahnsystem oder Kieferbereich. Leider werden viele Pferde als reine „Sportgeräte“ gesehen, die einfach zu funktionieren haben. Und wenn nicht, werden sie als störrig, widerspenstig, dickköpfig oder eigensinnig bezeichnet… Viele Pferde können aber oftmals nicht anders, als sich gegen diese Schmerzen, Probleme und Einschränkungen zu wehren, ja, mit ihrem Verhalten darauf hinzuweisen, dass etwas nicht stimmt. Denn Verhalten IST Kommunikation und ihre einzige Art, sich denen mitzuteilen, die ihre Sprache nicht verstehen. Traurigerweise führt das in den meisten Fällen zu immer mehr Druck und Zwang im Training…

Es gibt Pferde, die regelrecht unter dem Sattel explodieren, irgendwann, und man muss sich einmal hineinversetzen, wie es ist, wenn der Druck immer stärker wird, ganz oben in der Halswirbelsäule z.B., sich wie eine eiserne Hand über den gesamten Hinterkopf und die Wahrnehmung legt und gleichzeitig jemand den Kopf immer und immer wieder über die Zügel in diese widernatürliche Haltung zwingt… bis er sinnbildlich zu platzen droht. Einfach furchtbar! Ich hatte einmal sogar einen Fall, wo ich in der Tierkommunikation einen ausgerenkten Kiefer festgestellt habe. Das Pferd war zuvor in der Tierklinik untersucht und geröntgt worden… Anschließend wandte sich die Besitzerin an mich, weil sie immer noch das Gefühl hatte, dass irgendetwas einfach nicht stimmt.

Das Leid ist gerade bei den Pferden oft sehr sehr groß… nicht nur körperlich. Sie werden gekauft für eine Sportart, in Haltungen und Bewegungen gezwungen, trainiert, abgestellt. Sie haben zu funktionieren. Sie werden herumgekarrt, beritten, trainiert, verkauft, gekauft, wieder verkauft, wenn sie den Vorstellungen und Anforderungen des Besitzers nicht entsprechen und so weiter und sofort. Besitzerwechsel, Stallwechsel, fertig. Keiner achtet dabei auf die Seele des Pferdes, auf Beziehungen zu anderen Pferden, Trennung von Familien, soziale Bindungen… Sie sind Lebewesen, die genau wie wir Gefühle haben… Trauer, Trennungsschmerz, Ängste, negative Erfahrungen und Erlebnisse mit Menschen… Was ist mit ihrer Seele? Der Psyche? Pferde sind so sensibel! Und es braucht viel Einfühlungsvermögen, um erst einmal eine Bindung herzustellen. Doch sie müssen „funktionieren“! Für das, was wir mit ihnen machen wollen, für die Sportart, für die sie gekauft wurden! Am besten vom ersten Tag an. Um sich zu profilieren, auf Turniere zu gehen, Preise zu gewinnen. Nicht für das Pferd, sondern für das eigene Ego…

Viele Pferde wollen gerne arbeiten, eine Aufgabe haben, ihnen macht es Spaß, etwas zu tun, sich zu zeigen und gelobt zu werden! (genau wie viele Hunde) Ja, sie wollen gefallen, tun das alles gerne für uns Menschen und auch freiwillig, wenn sie Liebe, Vertrauen, Zuwendung und Nähe spüren… Wenn wir eine Verbindung zu ihnen haben – von Herz zu Herz – und wenn wir ihnen zuhören, ist es vielleicht manchmal gar nicht so wichtig, ob wir Preise gewinnen, sondern einfach in die Natur zu gehen mit einem Partner und Gefährten, der sich so bewegen darf, wie es die Natur vorgesehen hat, wo nichts weh tut und nichts erzwungen werden muss. Es gibt nichts Schöneres, als einfach mit Pferden zusammenzusein, Zeit zu verbringen, in der Natur zu sein, sich zu bewegen, ihre Kraft und ihre Stärke zu spüren, sich oft einfach nur an sie zu lehnen, spazieren zugehen, zu reiten, zu wandern… sich zu unterhalten… nicht von oben herab, sondern von Angesicht zu Angesicht mit Respekt und ganz viel Gefühl. Pferde stehen für Freiheit! Wie dankbar sind sie hierfür und würden für ihren Menschen praktisch „durchs Feuer gehen“… Haben wir diese wunderbare Art einer möglichen Beziehung zwischen Mensch und Pferd vergessen?

Übrigens… gibt es diese Probleme auch häufig bei Hunden, deren Halswirbelsäule auch nicht aus Gummi ist, wie manche zu meinen scheinen, wenn am Halsband herumgerissen wird. (Ja, das gibt es heute noch…) Blockaden in der oberen Halswirbelsäule können unter anderem auch die Wahrnehmung beeinträchtigen und ich erinnere mich noch gut an den traurigen Fall eines Hundes, bei dem ich in der Tierkommunikation feststellte, dass er schlecht sehen und hören konnte deshalb. Die Besitzerin war in der Vergangenheit bei etlichen Tierärzten gewesen, um die Augen untersuchen zu lassen, weil sie genau dieses Gefühl hatte, bekam aber immer wieder gesagt, dass die Augen vollkommen in Ordnung seien.

Dass das Problem aus der Halswirbelsäule kommt und dass sie Recht hatte mit ihrer Vermutung, hat sie dann von mir erfahren und bitterlich geweint am Telefon. Ihr Hund hatte die ersten fast 2 Jahre seines Lebens wie in einer Seifenblase gelebt, ohne richtig am Leben teilnehmen zu können, ohne Lebensfreude… Die Frage, mit der sie sich ursprünglich an mich gewandt hatte, war, ob ihr Hund überhaupt eine Beziehung zu ihr hat? … Ich schaute auf das Bild von ihm und wunderte mich sehr, denn ihr Hund war doch bereits als Welpe zu ihr gekommen… Tja, und was war die Ursache des ganzen Leides? Auch das Bild habe ich in der Tierkommunikation gesehen… Die grausame Behandlung… ein furchtbarer Leinenruck, ausgeführt von einem Hundetrainer, als der Hund vier/fünf Monate alt war und voller Freude sein Frauchen anspringen wollte, so dass er sich praktisch überschlug und mit dem Kopf auf das Pflaster knallte…“

Die ganze Geschichte und noch viel mehr wird in meinem Buch zu lesen sein.

 

© Sylvia Raßloff

Unsere Hunde kennen uns so gut, wie kein anderer. Sie kennen uns in den glücklichsten und in den unglücklichsten Momenten unseres Lebens. Sie kennen unser wahres Ich. Unsere schönsten und unsere hässlichsten Momente. Sie kennen unser Innerstes ohne Maske. Unsere Schwächen, die keiner kennt. Unsere Wut. Unseren Neid. Unsere Angst. All das, was wir so gern vor anderen verbergen und was unausgesprochen bleibt. Sie nehmen es tief in uns wahr. Sie kennen uns, wenn wir nackt vor dem Spiegel stehen, kennen unseren Sex, unsere Lust, unsere Gier. Unsere tiefsten Gefühle. In deren Welt wir alle zuhause sind. Sie spüren unser Unbehagen, wenn keiner es spüren kann. Sie hören das, was wir sagen, wenn keiner uns hören kann. Sie sind es, die wissen, was hinter den Worten steckt, denn sie sind nur ein kleiner Teil der Botschaft und können niemals die ganze Wahrheit sein. Unsere Hunde wissen all das, und das ist so viel mehr, als Sprache transportieren kann und was den meisten für immer verborgen bleibt. Vielleicht ist es das, was sie uns immer wieder sagen wollen, wenn sie uns so anschauen! Dass sie uns verstehen! Wenn wir wir selbst sind!

Sie sind in unseren Familien, immer anwesend, immer freundlich, immer nett, immer da, immer bereit, uns zu schützen. Ihr größter Wunsch… dass alle glücklich sind! Ihre wichtigste Mission… die Familie zusammenzuhalten. Sie sehen alles, hören alles, verstehen alles… auch wenn sie uns oft Glauben machen, dass es nicht so ist. Nicht so sein kann… Denn Hunde sind schlichte Gemüter, fertig! Ist auch einfacher. Denn das ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Einem Herren und seinem Begleiter. Der stumm tut, was man ihm sagt, der mit einem Spaziergang in den Park, einem weichen Korb, Hundekeksen und belohnendem Tätscheln zufrieden und glücklich ist. Diese „Wahnsinnswedler mit dem treuen Blick“. Es gibt ein freudiges Wedeln, ein schlichtendes, ein tröstendes… ganz sanft nur, um uns zu beruhigen. Ja, sie wissen, dass wir ihre Sprache nicht verstehen und deshalb müssen sie auf diese für jeden Unwissenden offensichtlichen Ausdrucksweisen zurückgreifen, um ganz sicher zu gehen! Manchmal, ja manchmal, in den ganz innigen und emotionalen Momenten hoffen sie, dass doch etwas ankommt. Dann, wenn wir ihnen ganz tief in die Augen sehen, wenn wir weinen, verzweifelt sind und da jemand an unserer Seite ist, der uns zuhört. In diesen Momenten, in denen sie uns so anschauen und wir das Gefühl haben, dass sie uns ganz dringend etwas sagen wollen. Aber nein, das kann ja nicht sein… Weit gefehlt! Denn sie wissen alles, was in Familien und in uns vorgeht und oft versuchen sie zu retten, was zu retten ist, damit alles wieder gut wird! In ihrer Verzweiflung greifen sie auf „Fehlverhalten“ zurück, das Menschen nicht mehr übersehen können… um uns zu sagen, dass etwas überhaupt nicht stimmt! Mit uns, mit unserer Familie… Kopfschüttelnd betrachten wir sie dann, fragen uns, was in sie gefahren sein kann. Bestrafen sie, um sie auf den richtigen Weg zurückzuführen, nämlich auf den eines einfachen Hundes, der auch bitteschön so zu funktionieren hat. Manch einer landet letztendlich im Tierheim, wird abgegeben als problematischer Hund und kann uns dann nicht mehr helfen. Mission verfehlt. Problem verdrängt. Abgeschoben. Auf den Hund. Ohne zu erkennen, dass es unser eigenes Problem ist, das da im Tierheim sitzt. Tausende Hunde haben versagt, ihre Familie, ihren Menschen retten zu wollen. Haben vergeblich versucht, ihm etwas zu sagen.

Manche geben auf, manchen ist es auch egal. „Alles für die Familie!“ ist auch nicht leicht für einen Hund heutzutage. So wie für Prince, der letztendlich sterben musste und doch nur eines wollte… die Familie zusammenhalten! „Für immer, euer Prince“ erzählt die Geschichte einer Familie durch die Augen ihres Hundes. Ungeschminkt, weise und so direkt, wie Hunde nun mal sind, gewährt sie Einblicke in die Eigenheiten und Eigenartigkeiten der Menschen und ihre Probleme und „Abgründe“ in einer „ganz normalen“ Familie. Die Geschichte von Prince, die genau deswegen so oft zum Schmunzeln bringt, fesselt, berührt und lässt nachdenklich zurück, denn eines wird sich ändern … Du wirst deinen Hund mit anderen Augen sehen und es wird nicht mehr dasselbe sein, wenn er dich wieder „so“ anschaut!

© Sylvia Raßloff

„Für immer, euer Prince“ Matt Haig

Für immer, euer Prince

 

Ich schreib ein Büchlein… für dich! Ganz klein nur, dacht ich anfangs, weil`s für die Hosentasche ist… Ein Büchlein für den Notfall… sollte mal was sein. Doch mit den Jahren wird es immer dicker, je länger du bei mir bist…  Alles „Über dich“ sozusagen… kommt da rein.

Was du erlebt hast, bevor du zu uns kamst und wer du bist. Was du dir wünschst und was du gerne isst… :-) Was du liebst und was dich ängstigt… was dein Herz zum Tanzen bringt. All deine kleinen Eigenheiten und unsere liebgewordenen Rituale stehen da drin. Und all deine lustigen Namen, welches Spielzeug du magst… und dass Banane für dich das Höchste ist. Dass wir sie immer teilen und du die Joghurtbecher ausschlecken darfst. Dass du es liebst, nachts zugedeckt zu werden… wenn du ganz kuschlig eingemummelt bist. Dass du manchmal noch träumst von früher und dich manchmal noch erschreckst. Dass du ganz viel Sicherheit brauchst und dich manchmal hinter mir versteckst. Dass es eine Stelle hinter dem Ohr gibt, wo du wohlig brummst. Und dass das dann nicht gefährlich ist, auch wenn es so klingt. Dass es ein Kommando „Steh“ gibt, das hundertprozentig funktioniert und „Nicht so weit weg!“, damit man dich nicht aus den Augen verliert. Dass du Pferde magst und manche Rüden auch. Dass du gern ins Wasser gehst, aber nur bis zum Bauch. Dass du reden kannst und zwar ganz viel und dass man es verstehen kann, wenn man will.

All das schreibe ich in das Büchlein und noch viel mehr. Alles, was ich mir wünschte, dass jemand weiß… dass ich dich liebe und dass du mir sehr wichtig bist… wenn irgendwann mal alles anders wär. Wenn mal etwas ist… ist für dich gesorgt… doch vielleicht hält es auch jemand Fremdes in der Hand… Wie in der Geschichte von Norbert, dem Hund, dessen Frauchen bei der Tsunami-Katastrophe in Thailand verschwand. Durch unglückliche Umstände war Norbert im Tierheim gelandet, sollte sogar eingeschläfert werden, als sein Herrchen das Büchlein vor seinem Zwinger fand. Es fiel der Tierheim-Mitarbeiterin aus der Tasche und Norbert durfte leben… und irgendwann… fing sein Herrchen an, sich auf die Suche zu begeben… nach dieser Frau, die einmal diese Zeilen schrieb… für einen Hund, den sie so sehr liebt.

„Nenn mich Norbert“ Andrea Reichart

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Ich weiß, wenn du könntest, du würdest auch ein Buch schreiben… über mich… für die, die nach dir kommen… denn du kannst nicht für immer bei mir bleiben… Es wäre voller Liebe, voller Dinge, wie ich so bin… aus deiner Sicht. Und wenn ich es lesen würde, müsste ich ganz viel weinen… und auch ganz viel lachen, über meine Eigenheiten und all die Sachen, die wir Menschen so machen.

© Sylvia Raßloff

Nenn mich Norbert