Das Ticket zum Land hinter der Regenbogenbrücke

Den Telefonhörer noch in der Hand, stehe ich da und weiß, dass nun die Zeit des Abschieds gekommen ist… Eigentlich hatte ich das Ticken der Uhr, des letzten Countdowns, schon die ganze Zeit gehört, wenn ich meinen über alles geliebten Hund die letzten Wochen beobachtete… Hoffte, dass ich mir die Beschwerden, die sich auf seinem Gesicht spiegelten, wenn er sich vorsichtig seine Position auf seinem Liegeplatz suchte, nur einbildete. Im Nachhinein gesehen gab es viele Hinweise. Ja, er war alt geworden und eigentlich war die Untersuchung reine Routine, redete ich mir ein, doch ich hatte gespürt, dass etwas nicht stimmte. Nun habe ich das Ticket zum Land hinter der Regenbogenbrücke bekommen und niemand kann mir sagen, wann der Flug für die lange Reise nach Hause starten würde. Noch klingen die Worte des Tierarztes in meinem Ohr. Es sei schwer, zu sagen, wie lange es dauert… wie lange das Leben noch erträglich sein würde, bevor es erbärmlich wird für meinen Hund… für meinen treuen Wegbegleiter. So viele Jahre… denke ich, während Tränen über meine Wangen laufen, als hätten sie nur auf diesen Augenblick gewartet.

So oder ähnlich beginnt für viele von uns die Zeit des Abschieds. Bereits, wenn wir ein Tier zu uns holen, wissen wir, dass es uns nicht unser ganzes Leben lang begleiten wird. Doch für die Bereicherung, die wir durch unsere Tiere erfahren, sind wir bereit, unsere Herzen zu verschenken, wohl wissend, dass sie irgendwann unweigerlich gebrochen werden. Mit den Jahren, die unser Tier ganz selbstverständlich an unserer Seite ist, wächst unsere Liebe und unsere Bindung zu ihm mehr und mehr, und wir versuchen tapfer, die ersten weißen Härchen zu ignorieren, hoffen, dass das Unausweichliche noch Jahre entfernt ist. Irgendwann müssen wir aufwachen, aus diesem Traum, werden unsanft geweckt… durch eine Diagnose oder dass unserem Tier plötzlich die Beine versagen… und mit einem Mal sehen wir vor uns einen alten Hund mit weißem Gesicht und trüben Augen, der doch eben noch ganz jung gewesen war… Von diesem Zeitpunkt an müssen wir uns mit dem Tod auseinandersetzen, ob wir wollen oder nicht.

Es ist die Zeit, vor der wir uns so lange gefürchtet hatten… die Zeit der stillen Dialoge, die Zeit der Gedanken und Erinnerungen. Es reicht, einfach nur beisammen zu sein und die Gegenwart des anderen zu spüren, sich jede Kleinigkeit einzuprägen, wie es sich anfühlt, um es festzuhalten, für die Zeit danach… wenn der, der da neben uns geht, irgendwann nur noch im Geiste bei uns sein wird. Wir möchten die Zeit zurückdrehen, haben das Gefühl, dass es noch so viel zu sagen gibt, möchten uns für Fehler entschuldigen, die wir machten, als wir es damals, vor langer Zeit, einfach nicht besser wussten… und plötzlich kommt die Angst, dass die Zeit nicht reichen wird… denn der Tod sitzt auf unserer linken Schulter und die Uhr tickt unaufhaltsam weiter.

Der richtige Zeitpunkt

Eines Morgens wache ich auf und gehe verschlafen in die Küche. Plötzlich beginnt mein Herz zu rasen, als ich merke, dass mein Hund mir nicht wie gewohnt gefolgt war. Ich beruhige mich erst, als ich ihn entspannt schlafend in seinem Bettchen vorfinde, weil er einfach nur den Wecker nicht gehört hatte. Was wäre, wenn er jetzt tot gewesen wäre? Wir haben uns doch gar nicht verabschiedet… Es war doch noch nicht der richtige Zeitpunkt! Doch gibt es tatsächlich einen richtigen Zeitpunkt für das Sterben? Kommt der Tod nicht immer zu früh oder zu spät oder einfach zur falschen Zeit?

Lange versuchen wir mit allen Mitteln, den Tod von uns und unseren Lieben fernzuhalten, sind scheinbar zu beschäftigt, bis er plötzlich vor der Tür steht, wie ein Dieb in der dunklen Nacht. Die Tatsache, vielleicht über Leben und Tod unseres treuen Begleiters entscheiden zu müssen, bereitet uns große Probleme. „Werde ich es wissen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist?“ ist eine der Fragen, die wir uns immer wieder stellen. Auf gar keinen Fall möchten wir ihn leiden lassen, ihm große Schmerzen und einen unwürdigen Tod ersparen. Der Wunsch, dass unser altersschwacher Gefährte eines Tages einfach tot auf seinem Lieblingsplatz liegt und uns die schwerste aller Entscheidungen abnimmt, geht leider selten in Erfüllung.

In den meisten Fällen ist das Sterben keine einfache Sache. Oft ist es eine lange Leidenszeit, in der wir früher oder später unserem Tierarzt die Frage stellen „Soll ich ihn nun von seinem Leiden erlösen?“ Wir brauchen Hilfe, weil wir so eng mit unserem Tier verbunden sind, dass wir nicht mehr klar sehen können. Tatsächlich ist es die größte Schwierigkeit, bei der Pflege eines sehr kranken oder alten Tieres, ein klares Bild von ihm zu behalten, da unsere Herzen es verwischen möchten. „Ist mein Tier bloß alt und gebrechlich oder leidet es? Hat es trotz aller Einschränkungen noch Lebensqualität… oder ist das Dasein zur Qual geworden? Sind da Schmerzen und wenn ja, inwieweit ist es noch erträglich?“ sind die Fragen, auf die wir verzweifelt eine Antwort suchen.

Tatsächlich ist es ein Privileg unserer Tiere, dass sie von ihrem Leiden erlöst werden können, wir ihnen ein schreckliches Ende ersparen können. Die Vorstellung, unser Tier auf einer nächtlichen Fahrt in die Tierklinik qualvoll sterben zu sehen, ist unerträglich. Glücklich schätzen können wir uns, wenn wir in dieser Situation einen Tierarzt haben, der uns und unser Tier schon viele Jahre kennt, mit dem wir vertrauensvoll all unsere Fragen und Ängste besprechen können. Aber auch der intuitive Einblick in das Wohlbefinden unseres Tieres mithilfe der Tierkommunikation kann zusätzlich eine große Hilfe sein. Manchmal ist es überraschend, zu hören, wie gut die Tiere mit Alter und Krankheit umgehen und dass sie noch gar nicht daran denken, sich zu verabschieden. Tiere müssen nicht in jedem Fall von ihren Leiden erlöst werden. Sie sind sehr wohl imstande, ihren eigenen Tod zu wählen. Ein Tier im Sterben zu begleiten, kann ein sehr erfüllendes Erlebnis und eine tiefgreifende Erfahrung sein.

Doch oft bestätigt sich unser Gefühl, dass unser Tier bereits alles gegeben hat, des Kämpfens müde ist und mehr als bereit ist, zu gehen. Es ist wichtig, diese letzte Entscheidung nicht nur vom Kopf her zu treffen, denn der Kopf mit seinem brillanten Verstand hat hier nichts zu suchen. Nur das Herz weiß um den richtigen Zeitpunkt. Angesichts des Leidens ist der Kopf schnell bereit, zu handeln, während das Herz etwas länger braucht. Hier hilft es, sich Zeit zu nehmen, bei seinem Tier zu sein, sich hineinzufühlen, die Stille zuzulassen und ganz tief in sich hineinzuhören, denn Abschiednehmen und Loslassen ist ein wichtiger Vorgang… und wer es schafft, sein geliebtes Tier wirklich gehen zu lassen, erleichtert diesem das Sterben. Die Tiere sind oft so eng mit uns verbunden, dass sie in eine große Unruhe und Verzweiflung geraten, wenn sie spüren, dass wir noch nicht bereit sind, sie gehen zu lassen.

Wir sollten uns von niemandem drängen lassen und wenn es irgend geht, die Umstände, unter denen wir Abschied nehmen, bestimmen können, um das Leben unseres jahrelangen Begleiters nicht von jetzt auf gleich in einer Box in der Tierklinik zu beenden. Denn in dieser Phase heißt es, sehr behutsam vorzugehen und im Zweifelsfall immer zu warten, bis wir mit den Gedanken im Reinen sind und auch das Herz soweit ist, da durch eine vorschnelle Entscheidung Schuldgefühle zurückbleiben können, die uns noch lange schwer belasten. Warten heißt nicht, nichts zu tun und der Verantwortung auszuweichen, sondern sich intensiv mit dem Tod und dem Verlust auseinanderzusetzen, um dann ehrlich, gesammelt und mit dem Herzen Abschied nehmen zu können, dem Tier die Erlaubnis zu geben, sich von dieser Welt zurückzuziehen!

Verabredung im Universum

Eine Freundin saß nach dem Tod ihres Hundes unter Tränen bei ihm und befreite seine Pfotenballen von verfilzten Fellknoten, die sich in den letzten Wochen durch seinen schlurfenden Gang, zu dem ihn seine körperlichen Gebrechen gezwungen haben, gebildet hatten. Warum hatte sie das nicht bemerkt? Es war ihr das Wichtigste, in diesem Moment, dieser letzte Beweis ihrer Liebe, bevor sein Körper für immer in der Erde begraben sein würde. Die anderen Hunde der Familie nahmen, nachdem sie ihn noch einmal neugierig beschnüffelt hatten, keinerlei Notiz mehr von ihm, als wollten sie sagen „Es ist gut. Die Seele hat sich auf den Weg gemacht. Das da ist nur noch eine leere Hülle.“

Ich weiß, dass unsere Tiere mehr sehen und wahrnehmen können von der anderen Welt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Tiere weniger Angst vor dem Tod haben, als wir Menschen. Die Tiere wissen um die tiefe Bedeutung von Leben und Sterben als Teil des normalen Kreislaufs in der Natur. Sie wissen, wann es Zeit ist, zu gehen. Oft sind sie so ruhig und gefasst, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sich von dieser Welt zu verabschieden, dass man sich genau in dem Moment ganz sicher ist, dass sie um diese – mit unserer heutigen Wissenschaft nicht nachweisbare – geistige Dimension wissen, wo noch viel spannendere Abenteuer auf uns alle warten, wenn wir unseren physischen Körper verlassen.

Wenn wir uns entschieden haben, den letzten Gang mit unserem Tier zu gehen, es ohne Kampf und weitere Schmerzen gehen zu lassen und in aller Ruhe Abschied genommen haben… alles gesagt haben, was wichtig war, breitet sich eine fast unwirkliche – mit dem bloßen Verstand kaum fassbare – friedliche Atmosphäre aus. Wir halten unser Tier in den Armen und es gibt keine Zweifel mehr. Der letzte Blick unseres Gefährten ist ruhig und vertrauensvoll… als begrüße er den Tod als Befreiung seiner Seele, bevor die letzte Spritze den letzten Atemzug aus dem über alles geliebten Körper entweichen lässt. Und ganz plötzlich, als hätte jemand einen Schleier weggenommen, liegt vor uns der wunderschöne makellose Körper unseres Tieres, als wäre es um Jahre verjüngt… all die Zeichen von Krankheit, Schmerz und Alter, sind wie weggewischt… als würde es nur schlafen, friedlich und entspannt, zum letzten Mal.

Das ist der Augenblick, in dem uns eine tiefe Gewissheit erfüllt, dass es richtig war. „Ja, heute war ein guter Tag zum Sterben.“ Ganz leise mischt sich in die Trauer auch Erleichterung. Das war der Moment, den wir so lange gefürchtet, mit so vielen Tränen erwartet hatten. Irgendwann wird es immer weniger weh tun im Herzen… Dankbar werden wir zurückdenken an jeden Augenblick, den sie bei uns gewesen sind. Irgendwann…

Die Frühlingsblumen blühen und ich sitze in der Nähe deiner letzten Ruhestätte, denke an die bedingungslose Liebe, die du mir jeden einzelnen Tag deines Lebens geschenkt hast. Was würde ich dafür geben, dich noch einmal zu umarmen, dein weiches Fell zu spüren… Ich weiß, dass es nur dein Körper ist, der da kalt und steif in der Erde liegt. Das bist nicht mehr du. Deine Seele, sie ist jetzt dort, wo es keine Schmerzen mehr gibt. Auf den grünen Wiesen dort irgendwo im Himmel… in dieser unsichtbaren Welt, von der die Menschen erzählen, die diese Grenze zwischen Leben und Tod schon einmal überschritten haben, dass es dort so wunderschön ist, dass man gar nicht mehr zurückkehren möchte. Es ist diese andere Ebene der Existenz, aus der wir in unsere sichtbare Welt inkarnieren… und in die wir nach unserem Tod wieder zurückkehren…. Es ist unser aller wahres Zuhause.

Viele Menschen berichten davon, dass sie ihre Tiere noch lange, nachdem sie gegangen sind, sehen, hören und fühlen können. Auch ich höre oft noch deine Krallen auf dem Boden hier im Haus, kann den typischen Geruch deines Fells riechen… Und wir treffen uns nachts in meinen Träumen. Da stehst du wieder vor mir, mit wedelnder Rute und leuchtenden Augen. Dein Fell hat einen wunderschönen Glanz und du lachst mich an, wie früher… forderst mich zu unserem alten Spiel auf. Und wenn ich aufwache, bin ich mir sicher, dass du noch da bist und dass sich unsere Seelen wieder finden werden, hier oder irgendwo da draußen… im Land hinter der Regenbogenbrücke.

© Sylvia Raßloff

Dieser und weitere Artikel von mir sind im Jahr 2014 in der Hundezeitschrift „Your Dog“ (http://www.your-dog.at/) erschienen.

Neulich hat mein Fraule wieder einen Hund gefunden. Also nicht gefunden direkt, denn sie war ja nicht dort. („Die Tierkommunikation kann nicht einfangen! Sie kann lediglich Hinweise geben!“ sagt sie gerade!) Aber sie hat gesagt, was sie gesehen hat. Gar nicht so viel, eher so nebenbei, weil es war ja schon abends, als sie zufällig nochmal am Computer war und die Nachricht mit dem Hilferuf von der Nicole aufploppte. Aber da wussten die gleich, wo das ist und wo sie hinmussten und haben ihn auch dort gefunden. Oder besser gesagt SIE. Denn das war ja eine Hündin, so wie ich, aus einem anderen Land, und sehr ängstlich. („Aus dem Tierschutz!“ höre ich im Hintergrund… Menno, nicht mal in Ruhe schreiben kann man!) Also wenn ich mir vorstelle, 2 Nächte draußen rumzuirren und Angst zu haben. Himmel, Nee, besser nicht! Das war echt ein Glücksfall! Dass sie sich gleich gemeldet hat, als sie gerufen wurde, die liebe Kotta (Hat mein Fraule ihr ja auch gesagt!) Denn so leicht geht das nicht immer, weil das nämlich gar nicht so einfach ist. Deswegen gibt es ja auch genug, die mit Tieren sprechen, aber eben nicht mit vermissten Tieren. (Ich denke, das ist sowas, wie die Königsdisziplin in der Tierkommunikation… oder wie zurückkommen, wenn man ein Reh gesehen hat :-))

Fraule sagt, teilweise kann sie das schon verstehen, weil die Tierkommunikation mit vermissten Tieren sehr schwierig ist, da die Tiere, die entlaufen sind, oft Angst haben und in Panik sind und sich ihr Aufenthaltsort ständig ändert. So dass die Bilder, die sie sieht, nicht immer klar sind und in dem Moment auch nicht mehr aktuell sein können. Man sieht praktisch, was das Tier zeigt und das ist oft ziemlich durcheinander. Das sagt sie immer gleich vorher, wo die Möglichkeiten in der Tierkommunikation sind, nämlich Hinweise auf den Aufenthaltsort des Tieres zu bekommen und wie es ihm geht, aber auch die Grenzen! Und dann braucht sie das Vertrauen der Menschen, die dahinter stehen sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Suchenden. Sonst macht sie das nicht! Sie macht das ja schon viele Jahre und da hat man auch so seine Erfahrungen gemacht. Manche Leute meinen ja, dass sie praktisch sagen kann, dass der Hund da und da am 2. Baum links sitzt… wie angewurzelt. Hunde BEWEGEN sich aber, sofern sie nicht irgendwo festhängen, bleiben sie nicht an einer Stelle. Mein Fraule kann Hinweise geben, was sie sieht… Bilder, Umgebung, Häuser, ein Fluss vielleicht, hoffentlich markante Dinge, aber manchmal eben auch einfach nur Wald und Felder. Doch wenn die Leute dorthin kommen und den Hund nicht sehen, weil der sich nicht zeigt oder vielleicht schon wieder ganz woanders ist, fangen viele an zu zweifeln, ob das auch stimmt, was sie sagt. Und deswegen ist Vertrauen so wichtig. Und dass man weiß, wie die Tierkommunikation funktioniert. Sonst kann man es gleich sein lassen! (Wir haben anderweitig genug zu tun, so ist das nicht!)

Hunde, die ängstlich sind oder in Panik entlaufen, zeigen sich oft nicht und laufen weg, wenn sie Menschen bemerken. Und sie sehen sie immer, BEVOR die SIE sehen, da könnt ihr drauf wetten. Und deswegen ist es auch oft nicht gut – das sagt der Herr W. immer (Das ist der, der professionell Tiere suchen kann, und zwar mit allem Drum und Dran – nicht wie mein Fraule, sondern eben richtig – mit Suchhund und so! http://www.hundentlaufen.de/), wenn diese riesen Suchaktionen gemacht werden mit lauter fremden Leuten, die den Hund dann eher vertreiben dadurch und er dann überfahren wird! (Seid ihr mitgekommen?) Ganz schwierig wird’s bei denen, die erst kurz in ihrem neuen Zuhause sind und noch keinerlei Bindung an Orte oder Personen haben. Das ist sehr traurig und passiert leider viel zu oft und die sind dann wochenlang unterwegs. Aber auch bei denen, die eigentlich keine Angsthunde sind, ist es so – und das wissen nur wenige – dass es sein kann, dass sie nach einer Weile nicht mal mehr zu ihren Besitzern kommen, wenn die sie rufen. Es ist wie ein Kontaktbruch, sie fallen nach und nach wieder in sowas wie einen „Wildtiermodus“, um zu überleben.

Da war mal eine Hündin, die mein Fraule suchen geholfen hat, die war wegen dem Urlaub von Herrchen und Frauchen wo untergebracht und ist weggelaufen, weil sie sich erschreckt hat. Sie war bereits 6 Tage unterwegs, als wir hinzugezogen wurden, auf der Autobahn und überall, ganz gefährlich! Und einmal tauchte sie aus einem Feld auf, nur wenige Meter von ihrer Besitzerin entfernt und die ruft ihren Namen und was macht sie? Sie dreht sich um und läuft davon. Klar war die dann riesig froh, als sie wieder bei ihren Menschen war! Da war sie wieder ganz die Alte. Mein Fraule hat sie nämlich heimgeschickt, also dahin, wo sie entlaufen ist, hat ihr den Weg gezeigt, unter der Autobahn durch und 2 Stunden später stand sie dann dort vor der Tür. Klingt unglaublich? Hat aber funktioniert! Irgendwie. („Intention!… SENDEN!… “ dringt an mein Ohr. Ja, ja. Aber das lernt Ihr ja im Seminar.)

Ja, sie hat schon viel helfen können, aber manchmal eben auch nicht. Wenn sie dann keine Bilder bekommt und nur schwer Kontakt, wenn die Tiere tot sind oder manche auch nicht heimkommen wollen, wie das bei Katzen manchmal ist… („Das kann man nicht pauschalisieren!“ ruft sie!) O.K. Aber bei Katzen ist das oft anders, wie bei Hunden! Wenn Katzen verschwinden, kann es sein, dass sie irgendwo eingesperrt sind, weil sie ihre Nasen immer überall reinstecken müssen und so schrecklich neugierig sind, und da kann mein Fraule dann oftmals wichtige Hinweise geben. Suchen müssen die Leute trotzdem selber, aber sie haben dann wenigstens irgendeinen Anhaltspunkt. Als erstes sagt sie sowieso, was die Leute alles tun sollen. Zettel aushängen, bei den Nachbarn klingeln („Und die sollen bitteschön nicht nur kurz in Keller oder Garage schauen, sondern genau gucken, denn Katzen melden sich nicht!“) usw. Manche sind aber auch nicht eingesperrt, auf Freiersfüßen unterwegs oder finden einfach plötzlich, dass ein Ausflug mal nicht schlecht wäre. Mal gucken, wie es woanders ist und dann vergessen die schlichtweg, heimzukommen. Bei denen geht die Zeit auch irgendwie langsamer. Und sobald Fraule dann Kontakt aufnimmt, fällt es ihnen wieder ein. Das war schon oft so, dass sie dann in aller Seelenruhe durch die Katzenklappe hereinspaziert sind! Einfach so „Ich war doch gar nicht lange weg!“ (In einem Fall nach 3 Monaten!) Katzen sind sehr freiheitsliebend! Und sie haben ihren eigenen Kopf! Irgendwie cool und das ist ja auch der Grund, warum so viele Menschen sie einfach lieben! Also, das Personal meine ich :-))

Bis demnächst! Eure Filli ♥

 

Ich bin Filli… (Eigentlich Fillèr! Das ist ungarisch!) Der Hund von der hier auf der Seite, die mit den Tieren spricht! Und offizieller Seminarhund! Wir sind ja „Neu-Blogger“ und nun wollte ich mich auch mal zu Wort melden, denn jeder hat mal angefangen und schließlich geht es hier um Tierkommunikation. Apropos… Am Wochenende war ja wieder Seminar und da waren auch wieder viele Anfänger und „Neu-Kommunikatoren“, obwohl das stimmt ja eigentlich nicht, weil sie das ja alle schon können, nur wissen die das noch nicht und Frauli muss ihnen sagen, wie es geht. Und dafür nehmen die oft einen ziemlich weiten Weg auf sich. Letztens waren sogar so Prominente aus`m Film hier, um bei meinem Fraule – und mir! – zu lernen. Da bin ich schon ein bisschen stolz. (Obwohl das ja auch nur ganz normale Leute sind.) Früher konnten die Menschen das noch, mit Tieren sprechen, sagt sie, und die Naturvölker tun es heute noch. Doch der Mensch hat in seiner Entwicklung zum modernen Menschen so einiges eingebüßt… Was man teilweise schon merkt, als Hund. Wenn man versucht, mit Menschen in Kontakt zu treten, geht das gar nicht, weil die sind im Kopf ja gar nicht richtig da. Gedankenfetzen, Bilder, Vergangenheit, Zukunft, da wird einem ganz schwindelig von. Und immer gucken die in diese kleinen eckigen Dinger mit den Bildern, die sie überall mit sich rumtragen. Ich schlussfolgere, der moderne Mensch ist nie da, wo er eigentlich ist, sondern ganz woanders und das macht es wohl so schwierig. Mein Fraule sagt, die müssen als erstes aus, diese Dinger, und zwar ganz aus! So geht es schon mal los! Und dann redet sie erst mal über das Gehirn und die Quanten und die wissenschaftlichen Sachen, weil das alles erwiesen ist und außerdem brauchen das die Menschen, um ihren Neocortex zu überzeugen. (Ist schon Wahnsinn, was die alles weiß!) Der ist es nämlich, der wie ein Polizist darüber wacht, dass die Menschen schön bei ihrer geordneten Logik bleiben… und die Hälfte verpassen! Spätestens bei der „Inattantional Blindness“ mache ich dann mein erstes Nickerchen, denn sowas kennen wir Tiere nicht. Apropos geordnete Logik… Gerade die Männer in der Runde staunen meist nicht schlecht, da sie das wohl nicht erwartet hätten, eher „son spirituellen Kram“. Besonders die, die von ihren Frauen eher unfreiwillig mitgeschleift wurden. Früher war das so. Da war vielleicht mal einer dabei. Heute nicht mehr. Da kommen Viele, die auch mit Tieren arbeiten. Fraule sagt, bald auch ein Tierarzt… Muss das sein??? Hundetrainer ja, obwohl ich da auch ne Geschichte erzählen könnte… O.k., es gibt auch nette :-) Meistens werde ich dann wieder wach, wenn Stühle gerückt werden für die erste Übung. Die sagen ja alle zu Beginn des Seminars, dass sie nicht glauben, dass sie das können und sind wahnsinnig gespannt und neugierig, was auf sie zukommt. Eine war mal da, die wollte nach der ersten Übung gleich wieder gehen. Die hatte richtig Gänsehaut, weil sie einfach so viel gesehen hatte, was sie nicht wissen konnte… Tja! So ist das immer! Die allererste Übung ist ja gar nicht mit Tieren, sondern von Mensch zu Mensch. Weil die Tierkommunikation ja auch intuitive Kommunikation heißt, weil sie die Sprache allen Lebens ist, sagt mein Fraule. Und das geht auch noch dazu über die Ferne… „Fernsehen“ sozusagen! Kleiner Scherz ;-) Hellsehen meine ich! Und Hellfühlen natürlich auch! Das ist ganz wichtig für kranke Tiere. Da kann mein Frauli und die Neulinge dann ganz genau fühlen, wo es wehtut. Zu viel darf ich von den Seminaren aber nicht verraten, sagt sie gerade… Stimmt! Außerdem bin ich ja nicht die ganze Zeit dabei… muss schließlich mal Gassi und mich um mein Herrchen kümmern. Da müsst ihr schon selber kommen! :-) Aber eines kann ich sagen, es sind immer sehr viele Gefühle dabei! Und da kenn ich mich aus! Es wird viel gelacht… und auch geweint, weil die Menschen endlich „sehen“ können, nicht mehr taub und blind sind gegenüber den Tieren und allem um sie herum, und vor allem weil eine wunderbare Veränderung in ihnen vorgegangen ist… die man ganz genau spüren kann, wenn sie gehen. Mein Fraule sagt immer „Wenn man zur Tierkommunikation kommt, tritt man eine Reise an… Eine Reise zu einer Veränderung im Leben!“ Klingt doch toll und genauso ist es auch! Ich les ja wenn mir langweilig ist immer die E-Mails… und es gibt noch so viel zu erzählen.

Also dann, bis bald! Eure Filli ♥

 

Unsere Hunde kennen uns so gut, wie kein anderer. Sie kennen uns in den glücklichsten und in den unglücklichsten Momenten unseres Lebens. Sie kennen unser wahres Ich. Unsere schönsten und unsere hässlichsten Momente. Sie kennen unser Innerstes ohne Maske. Unsere Schwächen, die keiner kennt. Unsere Wut. Unseren Neid. Unsere Angst. All das, was wir so gern vor anderen verbergen und was unausgesprochen bleibt. Sie nehmen es tief in uns wahr. Sie kennen uns, wenn wir nackt vor dem Spiegel stehen, kennen unseren Sex, unsere Lust, unsere Gier. Unsere tiefsten Gefühle. In deren Welt wir alle zuhause sind. Sie spüren unser Unbehagen, wenn keiner es spüren kann. Sie hören das, was wir sagen, wenn keiner uns hören kann. Sie sind es, die wissen, was hinter den Worten steckt, denn sie sind nur ein kleiner Teil der Botschaft und können niemals die ganze Wahrheit sein. Unsere Hunde wissen all das, und das ist so viel mehr, als Sprache transportieren kann und was den meisten für immer verborgen bleibt. Vielleicht ist es das, was sie uns immer wieder sagen wollen, wenn sie uns so anschauen! Dass sie uns verstehen! Wenn wir wir selbst sind!

Sie sind in unseren Familien, immer anwesend, immer freundlich, immer nett, immer da, immer bereit, uns zu schützen. Ihr größter Wunsch… dass alle glücklich sind! Ihre wichtigste Mission… die Familie zusammenzuhalten. Sie sehen alles, hören alles, verstehen alles… auch wenn sie uns oft Glauben machen, dass es nicht so ist. Nicht so sein kann… Denn Hunde sind schlichte Gemüter, fertig! Ist auch einfacher. Denn das ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Einem Herren und seinem Begleiter. Der stumm tut, was man ihm sagt, der mit einem Spaziergang in den Park, einem weichen Korb, Hundekeksen und belohnendem Tätscheln zufrieden und glücklich ist. Diese „Wahnsinnswedler mit dem treuen Blick“. Es gibt ein freudiges Wedeln, ein schlichtendes, ein tröstendes… ganz sanft nur, um uns zu beruhigen. Ja, sie wissen, dass wir ihre Sprache nicht verstehen und deshalb müssen sie auf diese für jeden Unwissenden offensichtlichen Ausdrucksweisen zurückgreifen, um ganz sicher zu gehen! Manchmal, ja manchmal, in den ganz innigen und emotionalen Momenten hoffen sie, dass doch etwas ankommt. Dann, wenn wir ihnen ganz tief in die Augen sehen, wenn wir weinen, verzweifelt sind und da jemand an unserer Seite ist, der uns zuhört. In diesen Momenten, in denen sie uns so anschauen und wir das Gefühl haben, dass sie uns ganz dringend etwas sagen wollen. Aber nein, das kann ja nicht sein… Weit gefehlt! Denn sie wissen alles, was in Familien und in uns vorgeht und oft versuchen sie zu retten, was zu retten ist, damit alles wieder gut wird! In ihrer Verzweiflung greifen sie auf „Fehlverhalten“ zurück, das Menschen nicht mehr übersehen können… um uns zu sagen, dass etwas überhaupt nicht stimmt! Mit uns, mit unserer Familie… Kopfschüttelnd betrachten wir sie dann, fragen uns, was in sie gefahren sein kann. Bestrafen sie, um sie auf den richtigen Weg zurückzuführen, nämlich auf den eines einfachen Hundes, der auch bitteschön so zu funktionieren hat. Manch einer landet letztendlich im Tierheim, wird abgegeben als problematischer Hund und kann uns dann nicht mehr helfen. Mission verfehlt. Problem verdrängt. Abgeschoben. Auf den Hund. Ohne zu erkennen, dass es unser eigenes Problem ist, das da im Tierheim sitzt. Tausende Hunde haben versagt, ihre Familie, ihren Menschen retten zu wollen. Haben vergeblich versucht, ihm etwas zu sagen.

Manche geben auf, manchen ist es auch egal. „Alles für die Familie!“ ist auch nicht leicht für einen Hund heutzutage. So wie für Prince, der letztendlich sterben musste und doch nur eines wollte… die Familie zusammenhalten! „Für immer, euer Prince“ erzählt die Geschichte einer Familie durch die Augen ihres Hundes. Ungeschminkt, weise und so direkt, wie Hunde nun mal sind, gewährt sie Einblicke in die Eigenheiten und Eigenartigkeiten der Menschen und ihre Probleme und „Abgründe“ in einer „ganz normalen“ Familie. Die Geschichte von Prince, die genau deswegen so oft zum Schmunzeln bringt, fesselt, berührt und lässt nachdenklich zurück, denn eines wird sich ändern … Du wirst deinen Hund mit anderen Augen sehen und es wird nicht mehr dasselbe sein, wenn er dich wieder „so“ anschaut!

© Sylvia Raßloff

„Für immer, euer Prince“ Matt Haig

Für immer, euer Prince

 

Fast täglich spreche ich mit Menschen, die ihre Tiere verloren haben, spüre ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Hilflosigkeit… Viel zu oft ist es der Fall, dass die Tiere plötzlich, ohne Vorwarnung gehen, zu jung, um zu sterben, eine schwere Krankheit, ein schlimmes Ereignis sie aus dem Leben reißt, ohne, dass wir uns vorbereiten konnten oder uns richtig von ihnen verabschiedet haben. Viel zu früh… sagen wir fassungslos, aber… ist es eigentlich nicht immer zu früh? Wir alle wollen, dass unsere Tiere ewig leben, verdrängen den Gedanken an den Zeitpunkt des Abschieds, bis der Tod urplötzlich vor der Tür steht. Der Schock sitzt hier besonders tief und es dauert sehr lange, bis wir damit zurechtkommen… wünschen uns so sehr, die Zeit zurückdrehen und alles nochmal intensiver zu erleben. Wenn wir nur gewusst hätten, dass uns zusammen nicht so viel Zeit vergönnt sein wird… Wir alle wissen bereits, wenn wir ein Tier zu uns holen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo wir sie gehen lassen müssen… früher … oder später. Wann dies ist, ob die Tiere jung sterben oder uralt werden dürfen, steht in den Sternen geschrieben und vielleicht ist es vorherbestimmt… doch eines ist sicher:  Wir sollten die Zeit mit ihnen genießen, solange sie bei uns sind, jede Stunde, jede Minute als so wertvoll erachten, wie sie ist!

© Sylvia Raßloff