Samhain – 31. Oktober – 01. November
Ihr Lieben, Samhain steht bevor, eines der wichtigsten keltischen Feste im Jahreskreis, das die Menschen bereits vor über 5000 Jahren feierten. Und ja, die besondere Nacht von Samhain symbolisiert den Übergang von dem Alten in das Neue!
Die Schleier zwischen den Welten sind sehr dünn und beweglich in dieser Zeit (um Kontakt mit den Verstorbenen aufzunehmen, und auch für die, deren Seele bereit ist, zu gehen) und die Tore zur Anderswelt weit geöffnet. Die Menschen tanzten und feierten dieses bedeutende Fest zu Ehren der Ahnen. Oh ja, der Tod und die Verstorbenen stehen im Mittelpunkt dieses Festes, denn der Tod ist es, der neues Leben bringt! Tief verbunden mit der Natur, in der sich ab jetzt nach und nach alles zur Ruhe begibt, so steht auch dieses Fest dafür, Altes loszulassen und den Samen für das Neue zu säen!
Es wurden Feuer entfacht, das nach uraltem Glauben vor negativen Energien schützt, und um Licht und Wärme in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Man rief die Ahnen, um ihnen zu danken und Opfergaben bereitzustellen. Es hieß, dass die Toten in dieser Nacht an den Ort ihres früheren Lebens zurückkehren. Der Kontakt mit den Ahnen, die immer tief mit uns verbunden sind, galt seit je her als große Kraft, aus der das eigene Leben entstanden ist! Sie wurden geehrt, besonders in dieser Nacht, aus ihrem Wissen geschöpft und um Rat und Beistand gebeten.
Ja, all die heidnischen Feste versuchte man jedoch mit der Christianisierung zu verbannen, und so entstand aus Samhain Allerheiligen und auch das heutige Halloween. Doch immer mehr Menschen erinnern sich wieder an die so wichtigen alten Feste und Bräuche! Daran, dass Nichts getrennt ist und wie groß die Kraft ist, die wir aus der Verbindung mit unserer Ahnen für unser Leben gewinnen können!
Natürlich können wir eine Halloween-Party feiern (Die passenden Verkleidungen sind übrigens Symbol der Totengänger, die zu Samhain um Gaben ersuchten.), das heute jedoch leider nichts mehr mit dem zu tun hat, was unsere Vorfahren einst mit viel Liebe und Verbundenheit feierten und was sehr heilig war. Doch wir sollten dieses uralte und besondere Fest wieder nutzen, um uns unserer Wurzeln zu besinnen, ja, unsere Ahnen zu ehren und der Toten zu gedenken, die auf uns schauen und uns beschützen.
Nimm dir Zeit für Stille, stelle Kerzen, Gegenstände und Bilder der Verstorbenen auf, um dich an sie zu erinnern, an ihr Leben! Erzähle ihre Geschichten! Verbinde dich wieder! Vielleicht möchtest du ihnen auch nach uralter Tradition etwas zu Essen als Opfergabe bereitstellen. Und vor allem, bedanke dich bei Mutter Erde! Gehe hierfür in die Natur und zu den alten Bäumen, folge deinem Herzen und lass dich führen, denn die herbstliche Natur, der Nebel, die Farben, die fallenden Blätter, zeigen uns gerade jetzt den stetigen Wandel zwischen Vergänglichkeit und Neubeginn.
Unsere Vorfahren gingen übrigens, um ihrer Verstorbenen zu gedenken, in einen Hain, denn hier waren die Ahnen in Form der Bäume anwesend. Sie galten als Verbindung zwischen den Welten, denn ihre Wurzeln und Kronen reichen weit in den Himmel und tief in die Erde. „Sam“ bedeutet Ahnen, und „Hain“ bedeutet eigentlich Fest, wird aber auch mit einem Wäldchen gleichgesetzt, da es immer in einem kleinen Wald gefeiert wurde. Alle versammelten sich um ein Feuer und die Geschichten der Ahnen wurden erzählt.
Und jedes neu geborene Familienmitglied bekam einen Baum in den Ahnenhain gepflanzt. Und so war es auch der Glaube, wenn derjenige starb, dass man mit Hilfe seines Baumes Kontakt zu ihm aufnehmen kann. An Samhain tat man dies, indem man die Bäume berührte, als würde man den verstorbenen Menschen berühren. Man sagt auch: Wer die Verbindung zu den Ahnen verliert, verliert am Ende sich selbst.
(Sylvia Raßloff)
In diesem Sinne… Habt ein wunderschönes Wochenende ♥
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