geschliffen, benutzt, weggeworfen, in Schubladen gesteckt. Uns wird gesagt, was wir zu tun und zu denken haben… Anderssein wird nicht geschätzt… wird bewertet, beurteilt, verurteilt… Wir werden verletzt… wieder und wieder… abgenutzt, und irgendwann STILL. Lauter kleine Risse an der stumpfen Oberfläche, die sich mit der Zeit durch den Staub des Alltags, den Sturm, den Regen zu einer harten Kruste um uns herum aufbaut… Aber sie schützt, auch wenn das Licht nicht mehr so hell scheint…
Und wir selbst… werden immer kleiner. Unser Glanz mehr und mehr verblasst… Unser Strahlen, unser Mut, unser ganzes HERZ, das wir irgendwann einmal hineingeworfen haben in diesen Leben und vollkommen vertraut. Die Musik ist verklungen, unsere eigene Melodie verzerrt. Man sagt uns, wie wir sein sollen – anstatt uns mit all dem, wie wir sind, selbst zu lieben – denn an all dem sind wir schließlich “selber Schuld”. Doch warum? Weil wir WIR SELBST waren? Weil wir offen in dieses Leben hineingelaufen sind und uns den Kopf angestossen haben… wieder und wieder gefallen und wieder aufgestanden sind… weil wir vertrauen WOLLTEN… nur das Gute sehen, FÜR unsere Träume stehen?
Nein, wir sind nicht milde geworden, nur müde… des Kämpfens müde. Doch es wird Zeit… endlich ZEIT, unser strahlendes glänzendes Ich wieder hervorzuholen. Auch wenn wir die schützende Hülle verlieren, uns verletzlich zeigen… zeigen wir unser wahres ICH… das auch manchmal weint. Nein, wir lassen uns nicht klein machen, nicht in Schubladen stecken, nicht schleifen, nicht anpassen, einpassen… nicht glatt polieren, um zu gefallen… um ja nicht hinzufallen. Wir werden den Mund aufmachen! Und WIEDER aufstehen… Wir werden wieder strahlen, jeder für sich in knallbunten Farben – einzigartig und wunderschön – werden Fehler machen und zu unseren Rissen stehen…
Wir werden uns nicht verstecken… und ja, wir werden wieder ANECKEN! Wir werden hinausgehen und dieses Leben tanzen… und wir werden wieder vertrauen… wieder und wieder, auch wenn wir verletzt werden, weil es uns stärker gemacht hat… denn ohne all das hätten wir auch das GUTE nie erfahren.
(Sylvia Raßloff)