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Neulich hat mein Fraule wieder einen Hund gefunden. Also nicht gefunden direkt, denn sie war ja nicht dort. („Die Tierkommunikation kann nicht einfangen! Sie kann lediglich Hinweise geben!“ sagt sie gerade!) Aber sie hat gesagt, was sie gesehen hat. Gar nicht so viel, eher so nebenbei, weil es war ja schon abends, als sie zufällig nochmal am Computer war und die Nachricht mit dem Hilferuf von der Nicole aufploppte. Aber da wussten die gleich, wo das ist und wo sie hinmussten und haben ihn auch dort gefunden. Oder besser gesagt SIE. Denn das war ja eine Hündin, so wie ich, aus einem anderen Land, und sehr ängstlich. („Aus dem Tierschutz!“ höre ich im Hintergrund… Menno, nicht mal in Ruhe schreiben kann man!) Also wenn ich mir vorstelle, 2 Nächte draußen rumzuirren und Angst zu haben. Himmel, Nee, besser nicht! Das war echt ein Glücksfall! Dass sie sich gleich gemeldet hat, als sie gerufen wurde, die liebe Kotta (Hat mein Fraule ihr ja auch gesagt!) Denn so leicht geht das nicht immer, weil das nämlich gar nicht so einfach ist. Deswegen gibt es ja auch genug, die mit Tieren sprechen, aber eben nicht mit vermissten Tieren. (Ich denke, das ist sowas, wie die Königsdisziplin in der Tierkommunikation… oder wie zurückkommen, wenn man ein Reh gesehen hat :-))

Fraule sagt, teilweise kann sie das schon verstehen, weil die Tierkommunikation mit vermissten Tieren sehr schwierig ist, da die Tiere, die entlaufen sind, oft Angst haben und in Panik sind und sich ihr Aufenthaltsort ständig ändert. So dass die Bilder, die sie sieht, nicht immer klar sind und in dem Moment auch nicht mehr aktuell sein können. Man sieht praktisch, was das Tier zeigt und das ist oft ziemlich durcheinander. Das sagt sie immer gleich vorher, wo die Möglichkeiten in der Tierkommunikation sind, nämlich Hinweise auf den Aufenthaltsort des Tieres zu bekommen und wie es ihm geht, aber auch die Grenzen! Und dann braucht sie das Vertrauen der Menschen, die dahinter stehen sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Suchenden. Sonst macht sie das nicht! Sie macht das ja schon viele Jahre und da hat man auch so seine Erfahrungen gemacht. Manche Leute meinen ja, dass sie praktisch sagen kann, dass der Hund da und da am 2. Baum links sitzt… wie angewurzelt. Hunde BEWEGEN sich aber, sofern sie nicht irgendwo festhängen, bleiben sie nicht an einer Stelle. Mein Fraule kann Hinweise geben, was sie sieht… Bilder, Umgebung, Häuser, ein Fluss vielleicht, hoffentlich markante Dinge, aber manchmal eben auch einfach nur Wald und Felder. Doch wenn die Leute dorthin kommen und den Hund nicht sehen, weil der sich nicht zeigt oder vielleicht schon wieder ganz woanders ist, fangen viele an zu zweifeln, ob das auch stimmt, was sie sagt. Und deswegen ist Vertrauen so wichtig. Und dass man weiß, wie die Tierkommunikation funktioniert. Sonst kann man es gleich sein lassen! (Wir haben anderweitig genug zu tun, so ist das nicht!)

Hunde, die ängstlich sind oder in Panik entlaufen, zeigen sich oft nicht und laufen weg, wenn sie Menschen bemerken. Und sie sehen sie immer, BEVOR die SIE sehen, da könnt ihr drauf wetten. Und deswegen ist es auch oft nicht gut – das sagt der Herr W. immer (Das ist der, der professionell Tiere suchen kann, und zwar mit allem Drum und Dran – nicht wie mein Fraule, sondern eben richtig – mit Suchhund und so! http://www.hundentlaufen.de/), wenn diese riesen Suchaktionen gemacht werden mit lauter fremden Leuten, die den Hund dann eher vertreiben dadurch und er dann überfahren wird! (Seid ihr mitgekommen?) Ganz schwierig wird’s bei denen, die erst kurz in ihrem neuen Zuhause sind und noch keinerlei Bindung an Orte oder Personen haben. Das ist sehr traurig und passiert leider viel zu oft und die sind dann wochenlang unterwegs. Aber auch bei denen, die eigentlich keine Angsthunde sind, ist es so – und das wissen nur wenige – dass es sein kann, dass sie nach einer Weile nicht mal mehr zu ihren Besitzern kommen, wenn die sie rufen. Es ist wie ein Kontaktbruch, sie fallen nach und nach wieder in sowas wie einen „Wildtiermodus“, um zu überleben.

Da war mal eine Hündin, die mein Fraule suchen geholfen hat, die war wegen dem Urlaub von Herrchen und Frauchen wo untergebracht und ist weggelaufen, weil sie sich erschreckt hat. Sie war bereits 6 Tage unterwegs, als wir hinzugezogen wurden, auf der Autobahn und überall, ganz gefährlich! Und einmal tauchte sie aus einem Feld auf, nur wenige Meter von ihrer Besitzerin entfernt und die ruft ihren Namen und was macht sie? Sie dreht sich um und läuft davon. Klar war die dann riesig froh, als sie wieder bei ihren Menschen war! Da war sie wieder ganz die Alte. Mein Fraule hat sie nämlich heimgeschickt, also dahin, wo sie entlaufen ist, hat ihr den Weg gezeigt, unter der Autobahn durch und 2 Stunden später stand sie dann dort vor der Tür. Klingt unglaublich? Hat aber funktioniert! Irgendwie. („Intention!… SENDEN!… “ dringt an mein Ohr. Ja, ja. Aber das lernt Ihr ja im Seminar.)

Ja, sie hat schon viel helfen können, aber manchmal eben auch nicht. Wenn sie dann keine Bilder bekommt und nur schwer Kontakt, wenn die Tiere tot sind oder manche auch nicht heimkommen wollen, wie das bei Katzen manchmal ist… („Das kann man nicht pauschalisieren!“ ruft sie!) O.K. Aber bei Katzen ist das oft anders, wie bei Hunden! Wenn Katzen verschwinden, kann es sein, dass sie irgendwo eingesperrt sind, weil sie ihre Nasen immer überall reinstecken müssen und so schrecklich neugierig sind, und da kann mein Fraule dann oftmals wichtige Hinweise geben. Suchen müssen die Leute trotzdem selber, aber sie haben dann wenigstens irgendeinen Anhaltspunkt. Als erstes sagt sie sowieso, was die Leute alles tun sollen. Zettel aushängen, bei den Nachbarn klingeln („Und die sollen bitteschön nicht nur kurz in Keller oder Garage schauen, sondern genau gucken, denn Katzen melden sich nicht!“) usw. Manche sind aber auch nicht eingesperrt, auf Freiersfüßen unterwegs oder finden einfach plötzlich, dass ein Ausflug mal nicht schlecht wäre. Mal gucken, wie es woanders ist und dann vergessen die schlichtweg, heimzukommen. Bei denen geht die Zeit auch irgendwie langsamer. Und sobald Fraule dann Kontakt aufnimmt, fällt es ihnen wieder ein. Das war schon oft so, dass sie dann in aller Seelenruhe durch die Katzenklappe hereinspaziert sind! Einfach so „Ich war doch gar nicht lange weg!“ (In einem Fall nach 3 Monaten!) Katzen sind sehr freiheitsliebend! Und sie haben ihren eigenen Kopf! Irgendwie cool und das ist ja auch der Grund, warum so viele Menschen sie einfach lieben! Also, das Personal meine ich :-))

Bis demnächst! Eure Filli ♥

 

Irgendwann in unserem Leben mit Tieren kommt der Tag, an dem wir unausweichlich feststellen müssen, dass unser Tier ALT ist. Lange haben wir versucht, die kleinen Zeichen zu ignorieren, die grauen Härchen um die Nase haben schließlich auch schon ganz junge Hunde… Oder täuscht das Licht?

Doch dann ganz plötzlich, fast wie über Nacht, wachen wir auf aus unserem Traum, dass alles einfach immer so bleibt, wie es ist, sehen ganz deutlich den grauen Schleier, der sich über Fell und Augen gelegt hat. Oder wir werden herausgerissen aus dieser unbeschwerten gemeinsamen Zeit, wenn unser Liebling plötzlich beim Rennen mit den Hinterbeinen wegknickt, langsamer von seiner Decke aufsteht oder auf das Rascheln der Leckerlietüte in der Küche nicht reagiert. Vielleicht werden wir uns auch erst durch den Tierarzt, der uns besorgt beiseite nimmt, der Endlichkeit des Lebens bewusst…

Spätestens dann fangen wir an, unsere Tiere ganz anders anzusehen! Liebevoll streift unser Blick über ihren Körper, wir suchen nach Bestätigungen für ihr Wohlbefinden oder auch nach Anzeichen der Krankheit, die in ihnen tobt. Sorgenvoll beobachten wir jede kleine Veränderung, jede Appetitlosigkeit macht uns Angst. Und während er da so im Garten liegt, möchten wir jeden Sonnenstrahl einladen, die müden Glieder unseres Weggefährten zu erwärmen, das Licht bitten, mit seiner unendlichen Kraft jede Faser des geliebten Körpers zu durchströmen.

Wir wählen die Wege sorgsamer als früher, die Berge weichen kleinen Hügeln. Es sind langsamere Spaziergänge, auf denen wir unseren Gedanken nachhängen – anders als früher-, ruhen unsere Augen sanft auf seinem Körper, prägen sich jede Kleinigkeit, jede Stelle ein, um sie festzuhalten, für die Zeit danach. Jede Zelle unseres Körpers ist so eng mit dem anderen verbunden, verkörpern unser gemeinsames Leben, die vielen Erlebnisse und Erinnerungen… „Immer warst du dabei!“ … und es tut schon fast weh, auch nur daran zu denken, dass der, der da neben uns geht, irgendwann nur noch im Geiste bei uns sein wird.

Wir ertappen uns dabei, dass wir ängstlich nachschauen, wenn er morgens mal nicht erwartungsvoll neben uns steht. Beruhigt stehen wir dann neben seinem Bett und beobachten das entspannte Heben und Senken der Brust eines tief schlafenden Hundes, der in letzter Zeit öfters den Wecker verpasst. Wir geben in jedes Essen, das wir von nun an bereiten, so viel Liebe mit hinein, werden wählerisch, achtsam, möchten all die guten Sachen hineingeben, die den Zeitpunkt in unendliche Ferne rücken könnten…

Immer öfters kommt es vor, dass unser geliebtes Tier mit abwesendem Blick irgendwo in einer anderen Welt zu sein scheint, als ob es schon mal dort drüben auf den grünen Wiesen schnuppert… „Komm, erzähl mir von dort, wo wir uns irgendwann wieder sehen!“ möchten wir sagen. Es braucht keine Worte mehr, wir verständigen uns über lange Blicke, in denen wir tief in den Augen des anderen versinken. Ohne zu zwinkern tauchen wir ein in einen Dialog, der so oft die unausgesprochene Frage enthält: „Was mach ich, wenn du nicht mehr hier bist?“ Und es kommt die Antwort: „Aber ich bin noch hier.“ „Aber du musst irgendwann sterben?!“ Und zurück kommt: „Wir alle müssen irgendwann sterben!“ … So gelassen, dass wir gleichzeitig lachen und heulen könnten.

Wir haben das Gefühl, dass es noch so viel zu sagen gibt und plötzlich kommt die Angst, dass die Zeit nicht reichen wird. Denn der Tod sitzt auf unserer linken Schulter und die Uhr tickt unaufhaltsam weiter, für uns, die wir mit Tieren zusammen leben und diese in der Regel auch überleben werden. Aber auch unsere eigene Uhr tickt unaufhaltsam! Wenn jemand diese unsere Uhr an die Wand hängen würde, genau da hin, wo wir sie immer sehen können, und sie würde von einem statistisch zu erwartenden Lebensalter an rückwärts ticken, dann würden wir jede Sekunde unseres Lebens plötzlich als so wertvoll erachten, wie sie ist. Wir würden nicht so viel Zeit einfach vergeuden, sondern versuchen, jeden Augenblick das Beste draus zu machen… wie unsere Tiere!

Die Zeit mit unseren alten Tieren ist etwas ganz Besonderes! Es ist eine Zeit der Erkenntnisse, die wir durch ihre unendliche Weisheit über uns und über das Leben erfahren! Wir sollten jeden gemeinsamen Tag, jede Stunde genießen, denn heute ist nicht der Tag, also sind wir einfach dankbar und glücklich über jeden weiteren!

© Sylvia Raßloff

 

Fast täglich spreche ich mit Menschen, die ihre Tiere verloren haben, spüre ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Hilflosigkeit… Viel zu oft ist es der Fall, dass die Tiere plötzlich, ohne Vorwarnung gehen, zu jung, um zu sterben, eine schwere Krankheit, ein schlimmes Ereignis sie aus dem Leben reißt, ohne, dass wir uns vorbereiten konnten oder uns richtig von ihnen verabschiedet haben. Viel zu früh… sagen wir fassungslos, aber… ist es eigentlich nicht immer zu früh? Wir alle wollen, dass unsere Tiere ewig leben, verdrängen den Gedanken an den Zeitpunkt des Abschieds, bis der Tod urplötzlich vor der Tür steht. Der Schock sitzt hier besonders tief und es dauert sehr lange, bis wir damit zurechtkommen… wünschen uns so sehr, die Zeit zurückdrehen und alles nochmal intensiver zu erleben. Wenn wir nur gewusst hätten, dass uns zusammen nicht so viel Zeit vergönnt sein wird… Wir alle wissen bereits, wenn wir ein Tier zu uns holen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo wir sie gehen lassen müssen… früher … oder später. Wann dies ist, ob die Tiere jung sterben oder uralt werden dürfen, steht in den Sternen geschrieben und vielleicht ist es vorherbestimmt… doch eines ist sicher:  Wir sollten die Zeit mit ihnen genießen, solange sie bei uns sind, jede Stunde, jede Minute als so wertvoll erachten, wie sie ist!

© Sylvia Raßloff

Sie sind die Verlorenen, die Geschlagenen, die Schwachen, die Alten und die Kranken… Die Tapferen… die Überlebenden… . Wenn du bei ihnen bist, ist Nichts mehr wichtig. Alles ist gut. Und du fragst dich, warum du gejammert hast? Die kleinen Unwägbarkeiten, Wehwehchen und Hindernisse in deinem Leben verschwinden im Nichts. Das Gedankenkarussell kommt zum Stillstand. Einfach nur Sein. Es fühlt sich so gut an… Und plötzlich weißt du, was Glück bedeutet. Es bedeutet Leben! Ohne Not! Ohne Schmerzen! Es bedeutet Geborgenheit und Liebe. Der Frieden, den du hier spürst, ist ein Geschenk. Du kannst nicht aufhören, zu Staunen über so viel Gelassenheit und Vertrauen, so viel Tapferkeit und unendliche Weisheit, weil du ihre Geschichten kennst. Ihre körperlichen Gebrechen. Doch die Vergangenheit ist vorbei und jeder Augenblick ein Geschenk. Sie nehmen, was das Leben ihnen gibt und genießen es in vollen Zügen! Nein, sie wollen kein Mitleid… sie haben unseren Respekt verdient! Und so sitze ich unter ihnen und bewundere diese großartigen Wesen und bin plötzlich nicht mehr nur ich, einfach nicht mehr wichtig… Ich bin voller Liebe und Wärme, die sie mir schenken, einfach so – im Vorübergehen und immer wieder – und mir wird klar, dass sie die wahren Heiler sind!

Wenn du Erfüllung suchst… Geh zu den Tieren.

Wenn du nach Antworten suchst… Geh zu den Tieren.

Dann weißt du, was dir gefehlt hat.

© Sylvia Raßloff