Vertrauen ist das stärkste Band, das uns mit den Tieren verbindet… Keine Trainingsmethode der Welt ist es wert, dieses Vertrauen zu enttäuschen.
Wir können 1000 Hundebücher lesen, wissen alles über Erziehung und Hundeverhalten, was man tun und lassen sollte… genau bis zu dem Augenblick, wo 4 Pfoten vor uns stehen… ein paar große Augen, durch die wir direkt in das Herz eines Hundes schauen können, der einzigartig ist. Es gibt keinen Plan, denn es ist unsere Intuition, die uns führt – im Tanz zweier Individuen, mit Erfahrungen und Vergangenheit – hin zu einer wunderbaren Beziehung.
Immer wieder höre ich in meinen Seminaren Geschichten über Gewalt in der Hundeerziehung/im Hundetraining von Menschen, die sich irgendwann auf die Suche nach professioneller Hilfe bei der Hundeerziehung oder bei eventuellen Problemen gemacht haben. Es ist traurig, aber wahr … Tagtäglich werden auf Hundeplätzen – unter dem Deckmantel der Erziehung – viele kleine und große Grausamkeiten gegenüber Hunden verübt. Und deshalb bitte ich euch inständig… Seid wachsam, wem ihr euch und euren Hund anvertraut! Es gibt viele gute Hundetrainer, aber eben auch die anderen… Egal, wo ihr Grausamkeit offensichtlich erkennt oder auch nur die leise Vermutung – ein ungutes Gefühl habt… solltet ihr wachsam sein und niemandem erlauben, etwas zu tun bzw. euch anzuweisen, etwas zu tun, was auch ihr nicht wollt, dass man euch antut!
Wir haben die moralische Verpflichtung, unseren Hund gut zu erziehen, damit er sich mit minimalen Risiken und maximaler Freiheit in unserer Gesellschaft bewegen kann. Hierfür müssen wir bereit sein, Zeit und Mühe zu investieren und zu üben, denn wir können niemals dem Hund die Schuld geben, der nicht weiß, wie wichtig dieses Verhalten für seine Sicherheit ist! Und… wir haben die Pflicht, dieses Lernen so angenehm wie möglich zu gestalten! Sobald Zwang und Druck entsteht, sollten wir uns Gedanken machen!
Tiere sind keine Maschinen! Sie sind Individuen, genau, wie wir. Jedes mit seinem eigenen einzigartigen Charakter, seinen Erfahrungen und seiner Vergangenheit… und deshalb ist es wichtig, dahinterzuschauen, hinter die Beweggründe, die einen Hund dazu veranlassen, etwas zu tun oder etwas nicht zu tun, was ihn veranlasst, sich „problematisch“ zu verhalten. Oft genug liegt die Ursache gar nicht beim Hund selbst… Und deswegen gilt es, mit dem Herzen zu sehen und zu handeln, um den ganz eigenen Weg im Tanz zweier Individuen zu finden… hin zu einer wunderbaren Beziehung.
Immer mehr Menschen, die mit Tieren arbeiten, kommen zu mir, um die Tierkommunikation zu lernen. Hundetrainer, Tierärzte, Therapeuten… und ich freue mich riesig darüber. Es sind die, die neue Wege gehen wollen, die wissen wollen, was in den Tieren vorgeht, was sie fühlen und was sie bewegt und die bereit sind, von ihnen zu lernen. Einer von ihnen ist Andi, der die Tierkommunikation erfolgreich in seine Arbeit als Hundetrainer integriert:
„Meine Überzeugung ist, dass ich als Übungsleiter in erster Linie Verantwortung gegenüber dem Hund habe. Das Hauptziel meiner Ausbildung soll sein, dass für den Hund alles getan werden muss, damit er seinem ursprünglichen Lebensweise „das Leben im Rudel“ nachkommen kann. Der Mensch ersetzt sein Rudel in der heutigen Zeit. Und jetzt kommt die Tierkommunikation ins Spiel. Bei Hunden aus dem Tierschutz erfrage ich beim Tier, was in der Vergangenheit war, was es für Erfahrungen gemacht hat. Egal ob es gute oder schlechte waren. Dadurch weiß ich dann, was der neue Besitzer zu tun hat, um dem Tier die Angst zu nehmen und Selbstsicherheit zu geben. Genauso korrigiere ich aggressive Hunde mit meinen Anweisungen, die ich Ihnen über die TK zukommen lasse. Somit benötige ich keine weltlichen Hilfsmittel wie Stachelhalsbänder, Elektrohalsbänder, Angelhaken und weiteren menschlichen Grausamkeiten. Oft stelle ich auch durch die Tierkommunikation bei Hunden körperliche Beeinträchtigungen oder Krankheiten fest. Dies sind dann oft Auslöser von Verhaltensstörungen. Daher ist die TK für mich als Übungsleiter unverzichtbar. Oft von anderen Trainern belächelt, ziehe ich meine Vorgehensweise durch. Dann sagen Sie zu mir, jetzt hat er wieder seine meditative Anwandlungen (siehe Bild). Was sie nicht sehen und was sie auch nicht nachvollziehen können, dass ich den Augenblick der Tierkommunikation mit dem Hund genieße. Und das lass ich mir von keinem nehmen.“
Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte… Danke Andi!
© Sylvia Raßloff
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Kann ich sooo nachvollziehen…
Alle Welt erwartet, dass unsere Hunde „gut erzogen und gehorsam“ sind. Und ich kenne die vorwurfsvoll Blicke zur genüge, wenn meine 1,5 jährige spanische Straßenhündin ANGEL vor Freude, Begeisterung und einer Riesen Portion Übermut an Besuchern emporspringt… Wenn sie immer wieder neugierig aus ihrem Korb kommt, obwohl sie dort bleiben soll, weil sie auch dabei sein will, dazugehören und mitten im Geschehen sein will…
Ja, ANGEL ist anders als unsere
10-jährige Cocker-Hündin MIRA.
Die will nur kurz begrüßen und dann ihre Ruhe… und ist so ein Schatz!
Aber sie sind Individuen wie wir…
jede hat ihre Geschichte, bringt andere Erfahrungen mit, hat anderes erlebt und trägt ihr Paket auf dem Rücken.
MIRA, die aus einer guten Zucht stammt, sicher weniger schwer, als ANGEL, die man als Welpe angebunden an einen Baum auf einem spanischen Feld fand und die dann zunächst in einem Tierheim von Vergessene Pfoten landete, wo man leider nicht die Zeit hatte, sie richtig zu sozialisieren…
Und doch ist sie so eine liebe Kreatur, so treu und ergeben, so empfänglich für jede liebevolle Berührung und so dankbar…
Sie sind beide die treuesten Weggefährten, die ich je hatte… ich möchte sie niemals missen…
Toller Bericht !!
Dem ist nichts hinzuzufügen
Super