Wie alt ist ZU alt für eine zweite Chance?

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Ja, sie sind alt, älter… vielleicht nicht mehr gesund… Abgeschoben! Ausgesetzt… als sie Liebe, Fürsorge und Geborgenheit am meisten brauchten… Weggeworfen. Doch sie haben überlebt!

Wenn man in ihre Augen sieht, spiegelt sich darin ein ganzes Leben… Vergangenheit. Enttäuschung. Trauer um einen geliebten Menschen? Und mehr als all das umgibt sie eine Aura von Weisheit und Gelassenheit… Das Wissen um den Lauf des Lebens… und seine Endlichkeit.

Doch wie alt ist ein Tier, um ZU alt zu sein für eine zweite Chance? Wie messen wir die Zeit, wenn wir ein älteres Tier zu uns holen? Oder haben wir Angst, dass die Liebe, die sie zu geben haben – die für uns bleibt – nicht mehr reichen wird? Auch wir werden älter… Was wäre, wenn die Tiere sich dann von uns abwenden würden, wenn wir „alt“ sind… nicht wert, Zeit mit uns zu verbringen? Wenn sie uns abschätzen würden, ob wir gebrechlich sind oder krank werden könnten… dem Trugschluss erliegen, dass Jugend ein Garant für Gesundheit ist… Nein, die Tiere wenden sich nicht von uns ab, sie lieben uns, ob wir jung sind oder alt, gesund, krank oder behindert. Sie schätzen nicht ab, ob es sich lohnt, ihre gesamte Zeit und Liebe in uns zu „investieren“. Sie tun es einfach! Nehmen uns, wie wir sind. Genießen jede Stunde, jeden Tag des Lebens, so lange es dauert, ohne darüber nachzudenken, ob sie dafür genug zurückbekommen… bedingungslos.

Ein älteres Tier zu adoptieren, ihm eine zweite Chance zu geben heißt, Leben retten! Ein Leben, das vielleicht nie mehr eine Chance gehabt hätte, wenn du nicht gewesen wärst! Sie haben so viel zu geben! Im Herzen noch jung, in den Knochen und in der Seele die Weisheit eines gelebten Lebens. Sie wollen vielleicht nicht mehr herumspringen, sondern wandern… keinen Stress und keine Hektik… das Leben einfach genießen und wortlos alte Geschichten erzählen. Sie schenken uns ihre Liebe, die Liebe eines ganzen Lebens für die Zeit, die ihnen noch bleibt. Sie lassen uns lachen über ihre vielen kleinen Eigenheiten und immer wieder staunen über ihre Tapferkeit. All das, was sie von den „Jungen“ unterscheidet ist auch das, was das Zusammensein mit ihnen so unvergleichlich wertvoll macht.

© Sylvia Raßloff

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11 Kommentare
  1. Susanne Schürmann sagte:

    Cico kam als Welpe ins Tierheim und verbrachte 11 Jahre dort bis wir ihn adoptiert haben. Die Tierheimpfleger erzählten uns, dass Cico im Tierheim sehr gelitten hat, da er nicht genug Auslauf bekam. Bei den Gassirunden war er immer angeleint, weil man ihn sonst nicht mehr in den Zwinger bekam.
    Als Cico zu uns kam mußte er alles lernen. Er suchte sich einen eigenen Ruheplatz im Haus aus. Es war die Abstellkammer!
    Wir haben ihm dort seinen Schlafplatz eingerichtet. Dort macht der Wasserkocher keine Geräusche, die Uhrt tickt nicht und es läuft kein Fernseher.
    Cico läuft heute fast immer ohne Leine herum, er war in keiner Hundeschule aber er hört aufs erste Wort und ist sofort bei uns.
    Wir haben ihn jetzt 3 Jahre. Es geht uns immer noch das Herz auf, wenn man diese Lebensfreude und Dankbarkeit sieht. Wir haben es nie bereut einen alten Hund zu uns zu nehmen und würden es immer wieder tun.

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    • Sylvia sagte:

      Liebe Susanne, vielen herzlichen Dank für Ihre Erfahrungen und berührenden Zeilen! Ich wünsche Ihnen von Herzen Alles Liebe und Gute mit Chico <3 Danke, dass Sie ihm diese Chance gaben, so geliebt zu werden!!!

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  2. Doris mit Zampa, Mila, Morando und Nonna sagte:

    NIEMALS ist ein Hund zu alt für eine zweite, dritte oder sonstwelche Chance!!!

    Der erste Hund mit zweistelligem Alter, der bei uns einzog, war Pupa, eine Lagotto Romagnolo-Mix. Wenige Wochen nur lebte sie bei uns, bevor sie mit 11 Jahren zu ihrer Familie zog, wo sie seit nunmehr 3,5 Jahren die absolute Prinzessin ist <3
    http://www.italienische-hunde.de/pupa.html

    Ömchen, eigentlich Kira, eine Segugio Italiano-Hündin, lebte bei einem Jäger in Italien. Kein schönes Leben. Mit 13 Jahren kam sie zu italienischen Tierschützern, wurde medizinisch behandelt und suchte einen Sterbeplatz. Klar holte Maximilian sie direkt in Italien ab :-) Meine geliebte renitente Ömili <3. 18 gemeinsame Monate durften wir miteinander verbringen, bis wir sie über die Regenbogenbrücke begleiten mussten :-(
    http://www.italienische-hunde.de/oma-kira.html

    Mit 11 Jahren kam Morando zu uns, ein Segugio. Er lebte fast sein gesamtes Leben in einem Zwinger im Tierheim in Olbia. Kurz nach seiner Ankunft vor nunmehr 2 Jahren erkrankte er sehr schwer an Ehrlichiose und wir bereiteten uns auf den Abschied vor. Aber von wegen …. heute ist Morando munterer denn je und genießt sein Leben bei uns in vollen Zügen :-) Mein geliebter sardischer Sonnenschein <3
    http://www.italienische-hunde.de/morando.html

    Seit 6 Monaten gehört Nonna, eine Spinone Italiano, zu unserer Familie. Sie ist die Mama meiner Zampa und mittlerweile 14,5 Jahre alt. Auch wenn der Anlass, die Krankheit ihrer Besitzerin, die eine Auffangstation in Italien führt, traurig ist, so freue ich mich doch, Nonna nun die Welt zeigen zu dürfen. Und Nonna liebt die Welt, besonders den Wald :-) Und wir lieben Nonna <3
    http://www.italienische-hunde.de/nonna.html

    Alte Hunde? Jederzeit und immer wieder gerne. Wenn ich die Wahl habe, werde ich mich immer für einen alten Hund entscheiden. Welpen mögen süß und knuffig sein, aber Hunde-Senioren haben einfach dieses gewisse Etwas, weswegen ich sie immer einem Welpen vorziehen würde!

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  3. Konrad Hamm sagte:

    Ich werde nie vergessen wie sehr unser Gerry, den wir als 16-jährigen,zahnlosen Pudelgrossvater aus dem Tierheim geholt haben jedes Streicheln und jeden Körperkontakt genossen und geliebt hat.

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  4. Bettina sagte:

    Ich hatte eine Katze Namens Sissy und sie hat mich 26 Jahre in meinem Leben begleitet. Ob ich gute Laune hatte oder nicht, Sissy war immer für mich da und darum werde ich meinen Schatz nie vergessen. Habe privat auch noch zwei Hunde, Jolly 14 Jahre , Stellina 12 Jahr jung. Jolly ist noch nicht lange bei mir, aber sie ist immer neben mir, und ich könnte mir ein Leben ohne meine Tiere nicht vorstellen. Im Tierheim lebt nun eine Katze die ist 19 Jahre und hat nur noch kurze Zeit zu leben, aber niemand will sie. Sie ist einfach SUPER LIEB und braucht nur einen Menschen, der sich die Zeit nimmt, sie auf ihren letzten Weg zu begleiten und zwar in einem Wohnzimmer mit Streicheleinheiten. Eine 82 Jährige Dame sagte zu mir, ich nehme doch nicht eine alte Katze, mir gefallen nur Patenkinder. Da ich selbst nicht mehr die Jüngste bin, musste ich Ihr einfach mal sagen, wie lange sie nicht mehr in einen Spiegel geschaut hat. Ich liebe Alte Tiere, denn gerade diese brauchen uns. Bettina .

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  5. Roswitha Koenen sagte:

    Meine kleine Mischlingshündin ist fast 16 Jahre alt. Als Welpe ist sie zu mir gekommen. Sie war ein quirliges, springendes Etwas, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Meine Mutter war zu dieser Zeit schon pflegebedürftig und saß oft im Rollstuhl, oder ging am Rollator. Lara war ihr ständiger Begleiter. Sie war noch ein Welpe damals und sie erkundete als „Beifahrer“ Haus und Garten. Meine Mutter hat diese süße Fellnase sehr geliebt und der kleine Hund sie. Abends gingen sie zusammen ins Bett. Ich hätte nie gedacht, dass meine Mutter, so eine innige Beziehung zu einem Tier aufbauen würde. Sie kam vom Land und da wurden die Tiere eher als Nutztier gesehen und nicht als Freund. Jetzt ist die kleine Lara selbst eine alte Dame. Ich liebe sie sehr und denke mit Schrecken an den Tag, wo ich sie gehen lassen muss. Sie ist immer bei mir. Ich kann sie mit zur Arbeit nehmen, was ein großes Glück ist. Ich arbeite in einem Altenheim und unsere Bewohner lieben und verwöhnen sie.
    Wenn sie über die Regenbogenbrücke gehen wird, werde ich sie sehr vermissen, aber ich werde auch sehr dankbar sein, für die vielen , schönen Jahre mit ihr.

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  6. Kerstin sagte:

    Ich habe einen10 Jahre alten Pit-Bul-Terrier aus den Tierheim in Hilden zu mir geholt,3 Monate haben sie Rocky noch gegeben, Rocky wurde mit 8 Jahren abgegeben er war schwer Herzkrank. Als die mich vom Tierheim in Hilden angerufen haben, haben sie mich gefragt ob ich ihn die letzten 3 Monate die er noch aller höchstens hat zu mir nehmen könnte, ich habe darauf gesagt, ja wenn meine bein Pitbull Hündinen mit im Klar kommen sofort, und sie kammen klar mit Rocky. Als Rocky dann bei mir war ist er so richtig Aufgeblüt, aus den 3 Monaten wurden fünf tolle Jahre die ich nie mehr vergessen werd. Ich würde immer wieder so einen Hund wie Rocky zu mir nehmen.
    Kerstin Widomski

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  7. Roland Tennie sagte:

    Ich bin stolz das wir bis vor einem Jahr für unseren alten, auch schon sehr früh schwer erkrankten Hund alles geben durften. Da gab Klinikaufenthalte viele Fahrten, dann einen gefundenen Hundemischling der unserem alten sehr gute getan habt. Aber dann kam der tag des Abschiedes, würdevoll mit Einäscherung und anschliessenden Begräbnis. Lange stand die Urne noch bei mir im Zimmer, der der Boden so stark gefroren war. Aber keine Minute haben wir unseren Weg bereut. Nach einigen Wochen bekam dann der zurückgebliebene Hund einen neuen Freund der uns nun sehr stark beschäftigt.

    Abschied nehmen heisst ja nur nicht direkt mitten dabei zu sein, in Gedanken geht man niemals ganz.

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  8. Karin Senger sagte:

    Vielen Dank für diesen Artikel! Es kann gar nicht genug dafür geworben werden, gerade alten Hunden ein Zuhause zu geben!!!!! „Dass Du das kannst“, sagen manche zu mir. Wenn die wüßten wie bereichernd und bezaubernd das Leben mit einem alten Hund ist, der seinen letzten Lebensabschnitt geborgen, geliebt und gut behütet verbringt. Für jeden unserer Alten fühle ich eine ganz, ganz große Dankbarkeit, dass wir sie ein Stück ihres Lebens begleiten konnten.

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  9. Patty Stindt sagte:

    Wir haben im Jahr 2012 einen bereits 9jährigen, großen Maremmano Abruzzese (ital. Herdenschutzhund) adoptiert. Obelix stand gar nicht zur Adoption, es wurde nur ein Pate gesucht, aber sein Foto hatte meinen Mann verzaubert. Wir wollten DIE Familie für ihn sein, die er niemals hatte. Obelix stammte aus einem süditalienschen Canile, in dem er fünf lange Jahre in einem viel zu kleinen Gitterkäfig eingesperrt war. Als er endlich von einer deutschen Tierschützerin befreit wurde, hatte man ihm ein Stück seiner Rute abgehackt, das Becken gebrochen und die oberen Eckzähne ausgeschlagen. Er galt als aggressiv. Weiter drei Jahre lebte er mit anderen Hunden fröhlich in einem Tierheim ohne Zwingerhaltung, bevor wir ihn von dort abholten. Obi eroberte in Windeseile die Herzen der Familie, er zeigte uns seine Dankbarkeit und Lebensfreude.

    Zu unserer Bestürzung wurde er plötzlich schwer krank und innerhalb von zwei Wochen mussten wir ihn schweren Herzens gehen lassen. Er starb im Kreise SEINER Familie, unsere Liebe hat ihn in den Himmel getragen, wir alle waren bei ihm.
    Er war acht Monate und einen Tag bei uns, und dieser alte, kranke Strassenhund hat unser Leben verändert, unendlich bereichert. Wir werden ihn nie vergessen!

    Drei Wochen später adoptierten wir einen ausgesetzten Maremmano-Mix Welpen , und weitere sechs Monate später einen großen , sechs oder sieben Jahre alten, kranken Maremmanohund aus einer italienischen Tötungsstation.

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  10. Beatrix Laporta sagte:

    Es gibt kein „zu alt“ , es ist immer eine Entscheidung für ein Tier. Gerade die älteren sind sehr dankbar und die schöne Zeit , die man mit ihnen verbringen darf , sollte man geniessen. Manchmal waren es nur Wochen/Monate , doch noch haben wir ältere die unser Leben immer wieder bereichern. Viele wissen leider nicht , wie schön es ist gerade mit älteren Tieren zu leben , da die Mehrheit nur Welpen haben will. Wir haben nie bereut einen älteren Hund aufzunehmen und möchte keine Zeit mit deren Begleitung missen – auch wenn jeder Abschied schmerzt . LG

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